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Das bewachte Eingangstor der Erstaufnahmeeinrichtung in Donauwörth

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Donauwörth: Ankerzentrum soll schnelle Asylverfahren ermöglichen

Die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge wird am 1. August zum Ankerzentrum. Dort sollen dann die Asylanträge schneller bearbeitet werden. Dafür werden Behörden in die Nähe des Ankerzentrums gelegt, sagte Innenminister Herrmann in Donauwörth.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Wenn die Erstaufnahmeeinrichtung in ein Ankerzentrum umgewandelt wird, ändert sich auf den ersten Blick nicht viel: Das Ankerzentrum hat wie bisher bis zu 1.000 Plätze – aktuell leben aber nur 588 Menschen auf dem Gelände der ehemaligen Alfred-Delp-Kaserne. Es sieht derzeit nicht danach aus, dass demnächst mehr Flüchtlinge in der Einrichtung leben werden.

Asylanträge werden bald schneller bearbeitet

Damit die Asylanträge schneller bearbeitet werden, sind künftig alle wichtigen Behörden auf dem Gelände des Ankerzentrums. Auch die Agentur für Arbeit bekommt ein Büro – damit diejenigen, die bleiben dürfen, schnell einen Job bekommen.

Ankerzentrum soll nur 17 Monate bestehen

Was dem Donauwörther Oberbürgermeister Armin Neudert und Landrat Stefan Rößle wichtig war: Am 31.12.2019 wird das Ankerzentrum geschlossen - das bekam man jetzt vom Innenminister schriftlich.

Sicherheit in Donauwörth

In Donauwörth war die Sicherheit im Zusammenhang mit der Erstaufnahmeeinrichtung immer wieder ein Thema: Asylbewerber wurden straffällig, im März kam es bei einer Abschiebung zu Ausschreitungen. Trotzdem betonte Innenminister Herrmann noch einmal: "Die Ankerzentren sind keine Haftanstalten. Die Flüchtlinge dürfen das Gelände verlassen." Allerdings steht in der schriftlichen Vereinbarung, dass der Sicherheitsdienst "bedarfsgerecht angepasst" wird. Eine Zahl wird nicht genannt. Die Polizei in Donauwörth bekommt erst einmal kein zusätzliches Personal.

Wird es Ende 2019 ein neues Ankerzentrum in Schwaben geben?

Ob Ende 2019 ein neues Ankerzentrum in Schwaben entsteht, ist noch nicht klar. Angesichts der sinkenden Zahl der Flüchtlinge, stellte Innenminister Herrmann infrage, ob nach 2019 überhaupt noch in allen sieben Regierungsbezirken ein Ankerzentrum nötig sei. Falls doch, werde aber erst 2019 entschieden, wo in Schwaben ein neues Ankerzentrum entstehen könnte.

400 neue Wohnplätze für anerkannte Flüchtlinge

Der Landkreis Donau-Ries will sich nach der Schließung des Ankerzentrums aber nicht komplett aus der Versorgung der Flüchtlinge herausziehen. Im Gegenzug für die Schließung sollen 400 Wohnplätze für anerkannte Flüchtlinge geschaffen werden – verteilt über den ganzen Landkreis.