Landfrau Monika Müller aus Oberbechingen mit ihrem Osterbrot.
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Landfrau Monika Müller aus Oberbechingen im Landkreis Dillingen mit ihrem Osterbrot.

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Das perfekte Osterbrot: Tipps von Landfrau Monika Müller

Zu einem ausgiebigen Osterfrühstück gehört es einfach dazu: Ein Osterbrot. Selbstgemacht, aus frischem Hefeteig. Wer jetzt denkt: Oh, wie schwierig - der kommt mit den Tipps von Landfrau Monika Müller sicher ans Ziel.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Eine Sache vorneweg: Alle Zutaten sollten zimmerwarm sein, so lassen sie sich besser verarbeiten, sagt Landfrau Monika Müller. Also schon einige Zeit vor dem Backen alles zurecht stellen. Butter, Eier und Milch aus dem Kühlschrank raus, außerdem die trockenen Zutaten bereitstellen.

Die Zutaten für das Osterbrot

500 g Mehl, 50 g Zucker,1 Prise Salz,1 Päckchen Vanillezucker, etwas abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone, 2 Eier, 30 ml Öl, 30 g Butter, 30 g Butterschmalz,100 g Mandeln, 250 ml Milch, je 30 g Orangeat und Zitronat, fein gemahlen, 100 g gemahlene Mandeln, 1 Packung Trockenhefe oder 1 Würfel frische Hefe, 200 g Rosinen

Tipp: Die Hefe darf nicht mit dem Salz in Kontakt kommen

Monika Müller gibt zunächst das Mehl und die Trockenhefe in eine Schüssel. Ganz wichtig, sagt die erfahrene Köchin und Bäckerin: Die Hefe darf nie in direkten Kontakt mit dem Salz kommen. Deshalb erst das Mehl darüber. Trockenhefe wird also quasi wie Backpulver verarbeitet. Dazu kommt Vanillezucker und die abgerieben Zitronenschale sowie eine Prise Salz. Dazu gibt sie ein Ei, ein weiteres Ei schlägt sie erst in eine Tasse auf. Darin werden Eigelb und Eiweiß vermischt und nur ein Teil davon zum Teig gegeben. Mit dem Rest wird der fertige Teig vor dem Backen bestrichen. Beim Fett nimmt die Oberbechinger Wirtin und Bäuerin drei Sorten: Butter, Schweineschmalz und ein neutrales Öl wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Zusammen mit der Milch wird das etwas angewärmt.

Teig für Osterbrot mehrere Minuten durchkneten

Geknetet wird der Teig von Hand oder in der Küchenmaschine mit dem Rührhaken. Langsam gibt Monika Müller das Milch-Fett-Gemisch dazu, dann lässt sie die Maschine ein paar Minuten laufen, während sie die anderen Zutaten hinzugibt. Geknetet wird so lange, bis der Teig sich vom Schüsselrand löst. Monika Müller gibt noch etwas Mehl darauf, dann nimmt sie den Teig aus der Schüssel und formt ihn zu einer Kugel. Jetzt heißt es: warten. Ein Hefeteig braucht Zeit.

Wer nicht so viel Zeit hat, kann den Teig in den auf etwa 50 Grad vorgeheizten Ofen stellen oder, wenn die Sonne scheint, aufs Fensterbrett. Weil sie sowieso schon immer sehr früh aufstehen muss, ihren Gästen in ihrem Hotel aber zum Frühstück trotzdem ein frisches Hefegebäck servieren will, lässt Monika Müller ihn über Nacht in der kühlen Speisekammer gehen. Ist der Teig schön aufgegangen, könnte man ihn jetzt einfach zu einer Kugel formen und als Osterbrot in den Ofen geben. Warum das Osterbrot rund ist? Das sei ein Symbol für die Sonne, das Leben, erklärt Monika Müller. Die Früchte darin seien das Zeichen für die Fruchtbarkeit.

Besonderes Hefegebäck zu Ostern

Diesmal backt sie aber ein besonderes Osterbrot. Dafür holt sie eine Eierschachtel mit rohen Eiern drin. Die sind bunt gefärbt - nicht künstlich, sondern von Natur, sagt die Landfrau. Sie sind von besonderen Hühnerrassen, die bunte Eier legen: Rötliche, grünliche, pastellfarbene Eier liegen in der Schachtel. Die piekst sie leicht an. "Damit sie später beim Backen nicht platzen". Inzwischen ist der Teig gegangen und wird in 5 Teile geteilt. Aus vier Teilen formt sie etwa 30 cm lange "Würste", die sie sternförmig übereinander legt. Dabei arbeitet sie mit einer Backfolie, an der bleibe der Teig nicht kleben und wiederverwendbar sei die auch. Den Rest des Teiges teilt sie in zwei Teile, die sie zu einer Kordel ineinanderschlägt und um die Mitte des Sterns legt. Die Sternenden schlägt sie ein, so dass eine Kuhle entsteht, für je ein Ei. Die Eier bestreicht sie an der Unterseite dann noch mit etwas Öl.

"Damit sie bei Rausnehmen nicht kleben bleiben", erklärt sie. Am Schluss wird der Teig noch mit der Ei-Milch-Mischung bestrichen. Dann schiebt sie ihn in den Ofen. Bei Ober-Unterhitze und 160-170 Grad dauert es etwa 40 Minuten, bis dieses Osterbrot fertig ist. Und - siehe da: Die Eier sind nicht geplatzt, das Gebäck glänzt und duftet. Das perfekte Frühstück für den Ostersonntag!

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