Gut 40 Gläubige besuchen den Werktags-Gottesdienst in Greußenheim.
Bildrechte: Carolin Hasenauer BR

Gut 40 Gläubige besuchen den Werktags-Gottesdienst in Greußenheim.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

3G im Gottesdienst? Bistum Würzburg setzt auf Impf-Appell

Für Gottesdienste braucht es nach wie vor keinen G-Nachweis. Im Bistum Würzburg halten sich die meisten Gemeinden deshalb an die altbekannten Regeln: Abstand und Maskenpflicht. Eine Verschärfung seitens der Bistumsleitung ist nicht in Sicht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Werktags-Gottesdienst in Greußenheim im Landkreis Würzburg. Gut 30 Gläubige sind gekommen. Eineinhalb Meter Abstand zu halten ist so kein Problem. Nach dem Gottesdienst steht man draußen noch zusammen, ein bisschen plaudern. Angst, sich mit Corona zu infizieren, hat hier niemand: "Ach bei den paar Leuten, mehr sind es ja nicht mehr. Aber ich denke, jeder ist froh, wenn er noch in die Kirche kann", sagt eine der älteren Kirchgängerinnen. Eine andere Frau schließt sich an: "Da ist ja so viel Abstand, da kann gar nichts passieren. Da sehe ich gar kein Problem. Das ist ja die ältere Generation und die sind alle geimpft."

Keine 3G-Regel im Gottesdienst laut Infektionsschutzverordnung

Ein Muss ist die Impfung aber nicht. Denn anders als etwa bei Kulturveranstaltungen oder im Büro, sieht die neue Infektionsschutzverordnung der Bayerischen Staatsregierung für katholische und evangelische Gottesdienste keine 2G- oder 3G-Regel vor. Die katholischen Bistümer und die evangelische Landeskirche gehen da mit.

Die meisten Besucher seien ohnehin geimpft

So ist es auch im Bistum Würzburg den Gemeinden selbst überlassen: 3G oder die altbekannten Regeln Abstand und Maskenpflicht. Auch Pfarrer Paul Julian findet, dass es in seiner Gemeinde in Greußenheim keine Verschärfung braucht: "Ich denke nicht, dass dann weniger oder mehr Menschen kommen würden. Die meisten, die zur Zeit kommen, sind ohnehin geimpft."

Bischof Franz: Handeln innerhalb der staatlichen Vorgaben

Und so handhaben das wohl die meisten, schätzt Würzburgs Bischof Franz Jung: "Ich fände es unzumutbar für unsere Ehrenamtlichen, die Gläubigen am Eingang der Kirche vorm Gottesdienst kontrollieren zu müssen." Über die staatlichen Vorgaben hinaus wolle Bischof Franz nicht gehen. 2G etwa käme für ihn nicht infrage, weil damit Gläubige ausgeschlossen werden könnten. "Wir versuchen den Spielraum auszuloten, den wir von der Regierung vorgegeben haben. Wir versuchen aber gleichzeitig, unsere Gemeindemitglieder und Hauptamtlichen zur Verantwortung anzuhalten und dazu gehört eben auch die Bereitschaft sich impfen zu lassen."

Einzelne setzen für ihre Gemeinde strengere Regeln um

Zumindest beim Appell, sich impfen zu lassen, sind sich Bischof Franz und Jugendpfarrer Thorsten Kneuer einig. "Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage es ganz deutlich: Ich habe kein Verständnis für Leute, die sich nicht impfen lassen." Die staatlichen Vorgaben für Gottesdienste sind ihm nicht genug: In seiner Gemeinde setzt er die 3G-Regel um, inklusive Kontrolle. "Weil wir besondere Form von Gottesdienst sind und den Menschen, die zu uns kommen, einen sicheren Raum geben wollen."

Weihnachtsgottesdienste: mehrere Varianten denkbar

In den meisten Gottesdiensten würden sich die Besucherzahlen unterm Jahr soweit in Grenzen, dass die altbekannten Regeln gut umsetzbar seien. Aber besonders mit Blick auf die Weihnachtsgottesdienste wird’s spannend: Open Air, 3G oder im Stream – aktuell sind viele Varianten möglich.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!