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Laubbäume im Mischwald

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Bund Naturschutz rät nach Sturmschäden zu Mischwaldpflanzung

Der Orkan im August hat in Niederbayern große Waldflächen zerstört. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Wie aber soll der Wald nachgepflanzt werden? Der Bund Naturschutz (BUND) fordert mehr naturnahe Mischbestände. Von Sabine Frühbuss

Über dieses Thema berichtet: BR24.

Im Landkreis Passau sind die Verwüstungen, die der Orkan hinterlassen hat dramatisch. Ein Drittel der Wälder ist betroffen, vor allem Fichtenmonokulturen hat der Sturm einfach umgelegt, viele von ihnen entwurzelt. Zwar hat es auch in Mischwäldern Schäden gegeben, aber sie waren weniger großflächig - und das Entscheidende ist: Auf diesen Flächen wächst der Wald aus eigener Kraft wieder nach. Anders die Fichtenbestände: Eine Fläche von rund 8.000 Hektar muss allein im Landkreis Passau neu bepflanzt werden.

Freistaat macht für Aufforstung 20 Millionen locker

Die bayerische Staatsregierung hat bereits angekündigt, dass sie die Privatwaldbesitzer bei der Wiederaufforstung mit Mischwald gezielt fördern wird, und zwar mit 20 Millionen Euro. Nach Ansicht des Vorsitzenden vom Bund Naturschutz, Hubert Weiger, reicht das bei weitem nicht aus, denn durch den Klimawandel drängt beim Waldumbau die Zeit.

"Wir brauchen deutlich mehr Finanzmittel, damit wir entsprechend die Waldbauern aktiv unterstützen können, aber damit wir auch das entsprechende Personal einstellen, um den Waldumbau in der verbleibenden Zeit zu realisieren, dazu sind mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr notwendig." Hubert Weiger

BUND: Zu viele Rehe schaden Wald

Und noch etwas ist dem Bund Naturschutz wichtig: Die Politik müsse dafür sorgen, dass der Rehbestand in den nächsten Jahren in den betroffenen Gebieten reguliert und regelmäßig kontrolliert wird. Grund: Vor allem junge Laubbäume und Tannen sind für Rehe ein Leckerbissen. Gibt es zu viele dieser Tiere, fressen sie all die Bemühungen auf, den Wald fit für die Zukunft zu machen.