Theo Zellner war 2013 als  Nachfolger von Prinzessin Christa von Thurn und Taxis zum Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes gewählt worden.
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Theo Zellner war 2013 als Nachfolger von Prinzessin Christa von Thurn und Taxis zum Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes gewählt worden.

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BRK-Präsident Theo Zellner scheidet nach acht Jahren aus

Nach fast genau acht Jahren tritt der gebürtige Oberpfälzer Theo Zellner als Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes ab. Zuletzt hatte die Corona-Pandemie das BRK an die Belastungsgrenze geführt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Wechsel an der Spitze des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Nach acht Jahren tritt Präsident Theo Zellner bei der Landesversammlung an diesem Wochenende nicht wieder an. "Das ist ein Alter, in dem man loslassen kann. Ich habe dieses Amt gerne und aus persönlicher Überzeugung ausgefüllt," betonte der 72-Jährige, der sich bei der Landesversammlung, die pandemiebedingt als Hybrid-Veranstaltung stattfindet, bei den zugeschalteten Delegierten verabschiedete.

Ehrenamt seit 2013

Theo Zellner wechselte 2013 ins höchste Ehrenamt beim BRK, nachdem er zuvor bereits Bürgermeister von Bad Kötzting, Landrat in Cham, Präsident des Bayerischen Landkreistags und schließlich Präsident des Sparkassenverbandes Bayern war.

In seine Amtszeit beim BRK fielen mit der großen Fluchtbewegung 2015 sowie mehreren Hochwassern einige Großereignisse. Kritik erntete CSU-Mitglied Zellner Ende 2015, als er im Zuge der großen Fluchtbewegungen ein Kontingent für Geflüchtete gefordert hatte.

"Krisenfall ist Tagesgeschäft geworden"

Zuletzt machte außerdem die Corona-Pandemie den vollen Einsatz des Roten Kreuzes erforderlich. Viele der ehren- und hauptamtlichen BRK-Mitarbeiter seien aktuell an ihrer Belastungsgrenze, sagte Zellner am Mittwoch in der Abendschau im BR Fernsehen.

"Es ist unglaublich, was geleistet wird in den Einrichtungen und Rettungsdiensten. So etwas war noch nie da." BRK-Präsident Theo Zellner

Zum dritten Mal habe er kürzlich den verbandsinternen Krisenfall ausrufen müssen, so Zellner weiter. "Und dieser Krisenfall ist im Grunde genommen Tagesgeschäft geworden. Das ist ungewöhnlich und nicht mehr normal." Deswegen müsse seiner Meinung nach mehr geimpft werden: "Impfen ist Bürgerpflicht." Kritik übte Zellner zum Auftakt der Landesversammlung deshalb auch noch einmal an der Staatsregierung: "Die Schließung der Impfzentren Ende September war ein Fehler, vor dem ich mit Nachdruck gewarnt hatte."

Nachfolge soll frühestens am Sonntag feststehen

Im Rahmen der BRK-Landesversammlung soll der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Theo Zellner gewählt werden. Geplant ist ein Urnenwahlverfahren an 23 Standorten in Bayern. Zur Wahl steht neben der Allgäuerin Angelika Schorer, Landtagsabgeordnete der CSU, auch der parteilose Holger Krems, der frühere Landesvorsitzende des Jugendrotkreuzes. Die Auszählung der Stimmen soll frühestens am Sonntag abgeschlossen sein.

Ehrungen für Engagement

Ganz von der Bildfläche wird Theo Zellner allerdings nicht verschwinden. Als Kreisvorsitzender in seinem Heimatlandkreis Cham will der 72-Jährige dem BRK weiter erhalten bleiben. Langeweile sei ein Zustand, der in seinem Leben keinen Platz habe.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dankte ihm für die vergangenen Jahre: "Das Amt des Präsidenten hast Du mit viel Herzblut und Leidenschaft geführt. Mit Deiner großen Erfahrung hast Du Dich stets auf allen Ebenen erfolgreich für die Belange des BRK eingesetzt. Du hast ein bestens bestelltes Feld hinterlassen."

Landtagspräsidentin Ilse Aigner kündigte an, Zellner den bayerischen Verfassungsorden zu verleihen. Bereits jetzt erhielt er die Staatsmedaille Gesundheit und Pflege des Freistaats.

Er ist ein Macher, ein Organisator und einer, der Dinge möglich macht, auch wenn es unmöglich scheint: Theo Zellner, Noch-Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes.
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Theo Zellner, Noch-Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes (li.)

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