Die Evakuierung des Sperrbezirks in Neu-Ulm rund um den Fundort der Fliegerbombe an der Baustelle am "Südstadtbogen" geht planmäßig vonstatten. Laut dem Neu-Ulmer Bürgermeister Gerold Noerenberg läuft alles entspannt ab und die Bürger zeigten großes Verständnis für die Situation.
Entschärfung im Moment unproblematisch
Die Entschärfung der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg macht Andreas Heil, Betriebsleiter der Firma Tauber, die heute die Entschärfung vornehmen wird, wenig Sorgen. Der Entschärfer müsse die Zündkette trennen und die beiden Zünder entfernen. Im Moment sehe es relativ unproblematisch aus.
Künftige Bombenfunde gut möglich
Gleichzeitig regt Heil ein anderes Vorgehen an, da man sich auf der Baustelle am "Südstadtbogen" auch künftig auf Bombenfunde einstellen müsse. Die Stadt Neu-Ulm sei gefragt, damit man nicht noch fünf, sechs Evakuierungen in kurzer Zeit hintereinander habe, sondern alles auf einen Schlag.
Sondierung Schicht für Schicht
Eine Idee sei etwa, alle schweren Baugeräte, die Einfluss auf die Messungen nehmen können, von der Baustelle abzuziehen. Dann könnte man Schicht für Schicht eine komplette Sondierung bis in die gewünschte Bautiefe durchführen und erst nach der Freigabe wieder weiterbauen. Das würde Zeit und Kosten sparen.
Viel Metallschrott im Boden
Hintergrund ist, dass sich die Baustelle auf einem Gelände befindet, auf dem im Zweiten Weltkrieg ein Eisenbahn-Knotenpunkt und Umschlagsplatz für Munitionstransporte lag. Das Gelände war deshalb ein Hauptangriffsziel im Krieg. Da heute noch viel Metallschrott im dortigen Boden lagert, lässt sich das Gelände nur schwer auf mögliche Blindgänger untersuchen.
Stadt Neu-Ulm will komplette Sondierung des Geländes
Die Stadt Neu-Ulm hat sich bereits zu dem Vorschlag des Kampfmittelräumdienstes geäußert. Thomas Nägele vom Ordnungsamt Neu-Ulm sagte, dass die Stadt plane, die Baustelle künftig in drei Felder aufzuteilen. Jedes einzelne Feld solle dann erst komplett in allen Schichten auf weitere Blindgänger sondiert werden, ohne dass dazwischen jeweils wieder die Baumaßnahmen aufgenommen werden.
Entschärfung musste heute erfolgen
Zur heutigen Bombe sagte Andreas Heil vom Kampfmittelräumdienst, dass die Entschärfung nicht bis Sonntag warten konnte. Grund dafür ist, dass im April die Außentemperaturen bereits höher sind als bei der letzten Bombe im März. Die Korrosion an der Bombe könne schneller einsetzen, die Entschärfung muss deshalb heute erfolgen.