Ein ICE fährt in einen Bahnhof ein (Symbolbild)
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Die Pläne zur ICE-Strecke Augsburg-Ulm werden konkreter

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Bahn geht bei ICE-Strecke Augsburg-Ulm in die Detailplanung

Die ICE-Züge zwischen Augsburg und Ulm sollen künftig bis zu 300 Stundenkilometer fahren, die Fahrt soll nicht länger als 26 Minuten dauern. Die Bahn hat Details zu den möglichen Trassen vorgestellt. Kritik am Strecken-Neubau gibt es trotzdem.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Deutsche Bahn hat in Günzburg die Grobtrassierung der Bahnstrecke zwischen Ulm und Augsburg vorgestellt. Zwei der bisher geplanten Varianten werden nicht mehr weiterverfolgt. Die Südlichste hätte die Fahrtzeitvorgaben von 40 Minuten über Günzburg nicht erreicht. Die geradlinigste Verbindung ist wegen technischer Probleme ausgeschieden, hier hätten die meisten Tunnel gebaut werden müssen.

Bahn stellt zwei ganz neue mögliche Trassen vor

Dafür hat die Bahn zwei neue Varianten in ihre Planungen aufgenommen. Die genauen Verläufe der Trassen können auf der Webseite www.ulm-augsburg.de eingesehen werden. Alle Varianten eint, dass sie statt bislang 500 Meter nur noch 20 Meter breit sind. "Wir können jetzt schon genauer Brücken planen", sagt Projektleiter Markus Baumann. Alle vier Trassen seien derzeit gleichwertig, so Baumann weiter.

Bahnstrecke Augsburg-Ulm soll viele Kriterien erfüllen

Wichtige Entscheidungskriterien für eine finale Festlegung sollen die Belastungen für Natur und Umwelt aber auch das Landschaftsbild sein. Das Raumordnungsverfahren wird für Anfang 2023 erwartet. Auf der neuen Strecke sollen Züge mit bis zu 300 Stundenkilometer schnell fahren. Wichtigstes Ziel ist die Einhaltung des sogenannten Deutschlandtakts, also abgestimmte Verbindungen im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Von Ulm nach Augsburg darf die Fahrzeit nur 26 Minuten betragen, was alle vier neuen Varianten erfüllen.

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Landwirte und Anwohner kritisieren neue Bahntrasse

Doch es gibt auch Kritik. Zum einen von Anwohnern, die die Lärmbelastung durch eine mögliche Strecke fürchten. Die Bahn verspricht Lärmschutz in Form von Lärmschutzwänden oder speziellen Fenstern. Landwirte dagegen sehen zum einen den Flächenverbrauch und sorgen sich zudem, dass ihre Felder durch die Gleise zerschnitten werden könnten, was die Bewirtschaftung erschwert.

Die alte Strecke zwischen Augsburg und Ulm ist sehr dicht befahren

Die bisherige Trasse gibt es bereits seit 160 Jahren, sie zählt zu den meistbefahrenen Strecken im Süden Deutschlands. Auf dem rund 85 Kilometer langen zweigleisigen Abschnitt verkehren Züge des Fern-, Nah- und Güterverkehrs in dichter Folge. Der Bund hat das Projekt deshalb in den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan eingestuft, es gilt als eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen in Bayerisch-Schwaben. Die Strecke ist Teil der europäischen Eisenbahnmagistrale von Paris bis nach Budapest.

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