Die Frontseite einer Babyklappe (Symbolbild)
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Bekommt die Kinderklinik Rosenheim bald eine Babyklappe?

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Ausgesetzter Säugling: Rosenheim soll Babyklappe bekommen

Wer und wo ist die Mutter des Neugeborenen, das in Rosenheim ausgesetzt wurde? Die Polizei hat darauf noch keine Antworten. Dafür hat sie gute Nachrichten zum Zustand des Mädchens. Als Konsequenz wird nun auch in Rosenheim eine Babyklappe gefordert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach dem Fund eines ausgesetzten Säuglings in Rosenheim versucht die Polizei weiterhin mit Nachdruck, die Mutter des Babys ausfindig zu machen. Vor Ort seien Spuren sichergestellt worden, außerdem laufen weiterhin Zeugenbefragungen und Ermittlungen im Hintergrund, teilte die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mit. Das Mädchen sei nach wie vor im Klinikum Rosenheim und befinde sich in einem stabilen Zustand, so die Polizei weiter.

Wie die Pressestelle der Stadt Rosenheim mitteilte, wird das Baby – sobald es entlassen werden kann –von einer Familie aus dem Pool der Bereitschaftspflege aufgenommen; den Pool organisiert das Jugendamt.

Babyklappe für die Kinderklinik Rosenheim?

In Rosenheim mehreren sich die Stimmen, die eine Babyklappe in der Stadt fordern. Der Förderverein der Kinderklinik Rosenheim zeigt sich bestürzt und würde es ausdrücklich begrüßen, wenn eine Babyklappe eingerichtet würde. "Um das Leben von Säuglingen zu retten, darf nichts unterlassen werden, das helfen kann", so die Vorsitzende, Daniela Ludwig. Die Rosenheimer CSU reagierte bereits und reichte einen entsprechenden Antrag bei der Stadt ein. Er soll in einer der nächsten Ausschüsse behandelt werden.

In einer Babyklappe befindet sich ein Bett, in das Mütter in Not ihr Baby legen können. Durch das Hineinlegen wird ein Sensor aktiviert, der mit kurzer Zeitverzögerung beim Klinikpersonal einen Alarm ertönen lässt.

Hotel in der Bahnhofstraße in Rosenheim
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Nahe dieses Hotels in der Bahnhofstraße in Rosenheim wurde das ausgesetzte Neugeborene gefunden.

Säugling war unterkühlt und in Lebensgefahr

Das Baby war am Donnerstagmorgen aufgefunden worden. Laut Polizei bemerkte eine Zeugin gegen 8 Uhr im Bereich eines Hotels in der Bahnhofstraße den abgelegten Säugling und verständigte die Beamten. Das Neugeborene war unterkühlt und befand sich in Lebensgefahr. Das Mädchen kam sofort ins Klinikum, wo die Ärzte den Zustand des Mädchens stabilisieren konnten. Bereits am Nachmittag bestand der Polizei zufolge keine Lebensgefahr mehr. Ersten Erkenntnissen nach war das Baby kurz vor dem Fund ausgesetzt worden.

Zeugen sollen sich melden

Zahlreiche Streifen – auch von anderen Dienststellen und der Bundespolizei – suchten stundenlang nach der Mutter. Kripo Rosenheim und Staatsanwaltschaft Traunstein haben die Bevölkerung um Mithilfe gebeten: Wem am Donnerstagmorgen zwischen 6 und 9 Uhr in der Bahnhofstraße verdächtige Personen aufgefallen sind oder wer eine Frau kennt, die kürzlich entbunden haben müsste, aber kein Kind hat, soll sich an die Polizei unter Telefon 08031/ 20 00 wenden.

Noch keine heiße Spur im Fall Ruhpolding

Anfang Dezember war auf einem Wanderparkplatz nahe Ruhpolding im Nachbarlandkreis Traunstein ein Neugeborenes tot aufgefunden worden. Die Untersuchung am rechtsmedizinischen Institut in München ergab, dass der Bub kurz nach der Geburt getötet wurde. Ein Wanderer hatte die Leiche des Kindes zufällig hinter einem Erdhügel entdeckt. Bisher gibt es keine Hinweise zu der oder dem Täter. Der Fall hatte in Ruhpolding und darüber hinaus für großes Entsetzen gesorgt.

Klinikum Traunstein bekommt Babyklappe

Ende Februar beschloss der Landkreis, dass am Klinikum Traunstein eine Babyklappe eingerichtet wird. Sie soll Müttern anonym die Möglichkeit geben, ihrem Kind eine sichere Versorgung zu bieten, wenn sie sich in einer schwierigen Situation befinden, sagte Landrat Siegfried Walch damals dem BR. Mit der Babyklappe, die die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land abdecken soll, wolle er den Schutz des Kindes in den Vordergrund stellen.

Blaulicht eines Polizeiautos (Symbolbild)
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Blaulicht eines Polizeiautos (Symbolbild)

Im Stadtgebiet Rosenheim ist am Donnerstagmorgen ein Säugling aufgefunden worden. Eine Zeugin habe gegen 8 Uhr im Bereich eines Hotels in der Bahnhofstraße den abgelegten Säugling bemerkt und die Beamten verständigt, so die Polizei.

Das Neugeborene war unterkühlt und habe sich in einem kritischen Gesundheitszustand befunden, teilte die Polizei mit. Das Mädchen wurde ins Klinikum Rosenheim gebracht. Nach derzeitigem Stand sei davon auszugehen, dass der Gesundheitszustand des Säuglings stabilisiert werden konnte und keine Lebensgefahr mehr bestehe. Ersten Erkenntnissen nach war das Baby kurz vor dem Fund ausgesetzt worden.

Fahndung nach der Mutter läuft

Zahlreiche Streifen – auch von anderen Dienststellen und der Bundespolizei – suchten nach der Mutter, wie es weiter hieß. Die Kriminalpolizei Rosenheim hat die Ermittlungen aufgenommen. Kripo und Staatsanwaltschaft Traunstein bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Wem am Morgen zwischen 6 und 9 Uhr in der Bahnhofstraße verdächtige Personen aufgefallen sind oder wer eine Frau kennt, die kürzlich entbunden haben müsste, aber kein Kind hat, soll sich an die Polizei unter Telefon 08031/ 20 00 wenden.

Anfang Dezember war auf einem Wanderparkplatz nahe Ruhpolding im Nachbarlandkreis Traunstein bereits ein Neugeborenes tot aufgefunden worden. Die Untersuchung am rechtsmedizinischen Institut in München ergab, dass der Bub kurz nach der Geburt getötet wurde. Ein Wanderer hatte die Leiche des Kindes zufällig hinter einem Erdhügel entdeckt. Bisher gibt es keine Hinweise zu der oder dem Täter. Der Fall hatte in Ruhpolding und darüber hinaus für großes Entsetzen gesorgt.

Klinikum Traunstein bekommt Babyklappe

Ende Februar beschloss der Landkreis, dass am Klinikum Traunstein eine Babyklappe eingerichtet wird. Sie soll Müttern anonym die Möglichkeit geben, ihrem Kind eine sichere Versorgung zu bieten, wenn sie sich in einer schwierigen Situation befinden, sagte Landrat Siegfried Walch damals dem BR. Mit der Babyklappe, die die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land abdecken soll, wolle er den Schutz des Kindes in den Vordergrund stellen.

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