Trotz strömenden Regens hatten sich kurz nach 13 Uhr mehr als 2.000 Menschen am Goetheplatz, dem Startpunkt des Demozugs, versammelt. München will eine bunte Stadt sein – sinnbildlich dafür standen die vielen Farben der Regenschirme. Auf den Schildern war zu lesen: "Grantl'n ja, Hetz'n nein!" oder "Mass statt Hass!".
Schlusskundgebung auf dem Königsplatz
Der Demonstrationszug ist aufgeteilt in mehrere Stationen, wo jeweils Demonstranten für einzelne Anliegen dazustoßen. Vor dem DGB-Haus ist Flucht und Asyl das Thema, später kommen Demonstranten gegen das Polizeiaufgabengesetz, Pflegenotstand, Altersarmut, Wohnpolitik und Geschlechtergerechtigkeit dazu, bevor es dann zur Abschlusskundgebung am Königsplatz geht.
Polizei: Mittlerweile rund 5.000 Teilnehmer
Rund eine Stunde nach dem Start schätzte ein Sprecher der Polizei die Teilnehmerzahl auf mehr als 5.000 Menschen. Nachdem der strömende Regen aufgehört hat, halte der Zulauf an, berichten BR-Reporter. Die Organisatoren erwarten insgesamt rund 10.000 Teilnehmer.
Rund 150 Organisationen haben zu dem Protest aufgerufen, dabei sind unter anderem die SPD München, die Grünen, die Linke, und noch linkere Parteien, ansonsten zivilgesellschaftliche Gruppen aus der Flüchtlingshilfe, der LGBTI-Bewegung, den Gewerkschaften, Friedensbündnissen und viele mehr. Auf der Abschlusskundgebung, die für 15.30 Uhr geplant ist, wird das noch ergänzt von vielen Bayerischen Kulturschaffenden, Musikern und Kabarettisten.
"#ausgehetzt" nimmt auch CSU ins Visier
Der Aufruf richtet sich eher allgemein gegen die Verrohung der Sprache und gegen eine in Augen der Veranstalter unmenschliche Politik. Explizit benannt sind in dem Demoaufruf als Urheber dieser Politik aber Bundesinnenminister Horst Seehofer, Alexander Dobrindt, Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, die in den Augen der Demo-Organisatoren den Rechtsruck in den vergangenen Monaten maßgeblich vorangetrieben haben, zuletzt im sogenannten Asylstreit der CSU mit der CDU.
CSU antwortet mit Plakataktion
Für Empörung bei der CSU im Münchner Stadtrat hatte gesorgt, dass die Kammerspiele und das Volkstheater zu den Erstunterzeichnern des Demoaufrufs gehörten. Prompt warb die CSU in einem Aufruf, den sie auf Facebook verbreitete, gegen die Demo: "JA zum politischen Anstand! Nein zu #ausgehetzt - Bayern lässt sich nicht verhetzen!", heißt es in dem CSU-Aufruf auf Facebook und auf Plakaten, die erst am Wochenende in der Innenstadt aufgehängt wurden.