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Gerhard Eberts, Pater, Journalist und Studierendenseelsorger der Katholischen Hochschulgemeinde Augsburg, im BR-Studio Schwaben

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Augsburger Hochschulseelsorger hält nichts vom Kreuz-Beschluss

Auch Schwaben diskutiert über die Kreuz-Anordnung von Ministerpräsident Markus Söder. Pater und Journalist Gerhard Eberts von der Katholischen Hochschulgemeinde Augsburg hält nichts von einer verbindlichen Vorgabe. Von Torsten Thierbach

In die Diskussion um das Aufhängen von Kreuzen in bayerischen Landesämtern und Behörden hat sich jetzt auch ein Vertreter der katholischen Kirche in Augsburg zu Wort gemeldet. Der Beschluss des Kabinetts sei "so ein bayerischer Eigenweg", formuliert es Pater Gerhard Eberts von der Katholischen Hochschulgemeinde Augsburg skeptisch. "Ich wär dafür, dass man mehr das in die Tat umsetzt, was das Kreuz bedeutet: nämlich Nächstenliebe, Zugehen auf die anderen, Versöhnung."

Diese Botschaften müssen nach Eberts Worten mehr in die Politik und in die Gesellschaft hineingetragen werden: "Das ist wichtiger, als das Kreuz jetzt aufzuhängen." Darüber hinaus empfiehlt der Pater den Blick in andere Bundesländer, um aus deren Erfahrungen zu lernen.

Söder legt vor

Ministerpräsident Söder hatte am Dienstag angekündigt, dass ab dem 1. Juni in den Eingangsbereichen aller öffentlichen Gebäude in Bayern ein Kruzifix zu hängen hat – als Zeichen kultureller Identität und der christlich-abendländischen Prägung. Kaum angekündigt, hing Söder ein Kreuz im Eingangsbereich der Staatskanzlei in München auf.

Pater Eberts war in den 80er-Jahren Chefredakteur der Augsburger Kirchenzeitung, von 2001 bis 2007 verantwortete er die Öffentlichkeitsarbeit der Katholischen Akademie in Bayern. Der Hochschulseelsorger arbeitet regelmäßig in der Pfarrei Zum Guten Hirten im Bistum Augsburg mit.