Zwei Bälle, mit denen Football gespielt werden kann
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Jürgen Kessler

An der Uni Bayreuth findet der erste "American Football Summit" in Deutschland statt.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

American Football: Erster Gipfel an der Uni Bayreuth

American Football wird auch in Deutschland immer beliebter. Die National Football League (NFL) versucht, hier Fuß zu fassen. Auch wissenschaftlich ergibt sich ein neuer Markt. Die Uni Bayreuth veranstaltet nun den ersten "American Football Summit".

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

An einer Ballwurfmaschine gemeinsam mit Footballspielern aus Bayreuth und Nürnberg die eigene Wurftechnik ausprobieren – auch das gehört am Donnerstag zum ersten Football-Gipfel an der Uni Bayreuth. Im Mittelpunkt stehen allerdings wirtschaftswissenschaftliche und sportliche Aspekte, die der Sport mit sich bringt. Denn American Football entwickelt sich aktuell regelrecht zum Hype.

  • Zum Artikel: American Football kurz und knapp erklärt

NFL will europäischen Markt erschließen

Im vergangenen Jahr hat die NFL erstmals in München ein Spiel ausgetragen. An den kommenden beiden Wochenenden werden US-Stars in Frankfurt spielen. Und die Nachfrage ist groß, die Karten waren schnell ausverkauft.

Aber auch die Sportberichterstattung der Medien trage zur Bekanntheitssteigerung bei, so Tim Ströbel im BR24-Gespräch. Er ist Professor an der Uni Bayreuth und zuständig für Marketing und Sportmanagement. "Die Berichterstattung hat stark zugenommen, da passiert aktuell schon sehr viel."

Hintergrund ist der Wunsch der NFL, den europäischen Markt zu erschließen. Dazu gehören auch internationale Spiele.

Wissenschaft: Nationale Sportliga auf internationalem Markt

Auch deshalb habe die Bayreuther Hochschule beschlossen, einen ersten "American Football Summit" - also Gipfel - am Campus zu organisieren. Veranstalter ist die rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Uni Bayreuth. "Es interessiert uns einfach auch aus wissenschaftlicher Sicht, wie sich eine nationale Sportliga internationalisiert und in andere Märkte geht", so der Hochschulprofessor.

Dass der erste deutsche "American Football Gipfel" ausgerechnet an der oberfränkischen Universität stattfinde, liege vor allem daran, dass die Bayreuther Hochschule sehr international aufgestellt sei, so Ströbel. Dank eines Gast-Professoren-Programms kommen Dozenten aus aller Welt nach Bayreuth. Darunter auch David Ridpath von der Ohio Universität. Gemeinsam mit ihm und Oliver Luck, dem ehemaligen Präsidenten der NFL Europe, sei im Sommer die Idee zum ersten American Football-Gipfel entstanden, erzählt Ströbel.

Aktuelles Thema auch für ansässige Vereine

Ob BWL, VWL oder Sportökonomie: Für die Studierenden sei das Thema - gerade auch durch die Aktualität - ein spannender Forschungsgegenstand. Verschiedenste Umfragen zeigen, dass es mittlerweile mehrere Millionen Menschen in Deutschland gibt, die sich für diese Sportart interessieren.

Zum "American Football Summit" sind internationale Redner und Rednerinnen geladen. Auch der ehemalige Präsident der europäischen NFL, Oliver Luck, wird einen Vortrag halten. Der Chef der NFL Germany, Alexander Steinforth, wird via Video-Call über die letzten Vorbereitungen der NFL-Spiele in Frankfurt sprechen. Thema auch: die Bedeutung von American Football für ansässige Vereine und ihre Stadien.

American Football: Sportart mit Geschichte

Völlig neu ist Football hierzulande nicht. Im europäischen Breitensport gibt es schon seit geraumer Zeit Football-Teams. In Deutschland wurde die Sportart seit 1945 gespielt, vor allem von amerikanischen Soldaten. Erst Ende der 1970er-Jahre änderte sich das langsam. 1977 wurde der erste Footballverein in Deutschland gegründet, 1981 trat erstmals eine deutsche Nationalmannschaft im American Football an. Daher greife die NFL nun auch auf einen Markt zurück, in dem die Sportart bereits bekannt sei, so Ströbel.

"American Football Summit": Fortsetzung denkbar

Ob es auch in den kommenden Jahren ein "American Football Summit" in Bayreuth geben wird, ist noch nicht sicher, aber durchaus denkbar, so Ströbel. "Es sieht zumindest so aus. Wir sind im Sommer mit der Idee gestartet und wollten jetzt erstmal sehen, wie es ankommt. Und das Interesse hierfür ist auch sehr groß. Die Hörsäle, die wir dafür eingeplant haben, sind bis auf den letzten Platz ausgebucht", so der Unidozent.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!