Zwei tote Karpfen liegen auf einer Wiese (Symbolbild)
Bildrechte: Rüdiger Rebmann/Shotshop/picture alliance.

80 Karpfen im Wald entsorgt – Videomaterial von BR-Sendemast könnte der Polizei helfen

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80 lebende Karpfen entsorgt – Motiv bleibt rätselhaft

Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren, nachdem am Sonntag 80 tote Karpfen auf dem Hühnerberg entdeckt worden waren. Bisher haben sich zwei Zeugen gemeldet. Auch der BR-Sendemast am Hühnerberg spielt für die Arbeit der Polizei eine Rolle.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

80 noch zappelnde Karpfen auf einer Wiese: Dieser Anblick bot sich Spaziergängern am Sonntag am Hühnerberg bei Harburg. Den Tieren konnte nicht mehr geholfen werden, sie waren wenige Minuten nach ihrer Entdeckung tot. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Inzwischen haben sich zwei "interessante" Zeugen gemeldet, so die Beamten. Möglicherweise hilft auch Videomaterial des BR-Sendemasts am Hühnerberg bei der Aufklärung des Falls.

Zeigen Überwachungskameras die Täter?

Der Fundort der Tiere liegt nur 30 bis 40 Meter vom BR-Sendemast am Hühnerberg entfernt. Der Sendemast ist videoüberwacht. Deshalb wertet die Polizei nun diese Überwachungskameras aus und hofft darauf, auf den Videos den oder die Täter oder zumindest Hinweise auf sie zu entdecken. Hilfe bei den Ermittlungen erhofft sich die Polizei auch von Menschen, die am Sonntagnachmittag in der Gegend spazieren gingen. Zwei Zeugen, die laut Polizei "interessant" sind, haben sich bereits gemeldet. Man habe aber noch keinen Tatverdächtigen, so ein Polizeisprecher.

Motiv bleibt rätselhaft

Aufgrund der Menge an Karpfen, die teilweise bis zu 30 Zentimeter groß waren, hält es die Polizei für möglich, dass die Fische aus einem Auto heraus an dem Waldweg abgeladen wurden. Der Fall ist kurios, weil es auf dem Hügel weit und breit weder einen Karpfenteich noch überhaupt ein Gewässer gibt. Der oder die Täter haben die lebenden Fische offenbar vorsätzlich im Wald entsorgt. Der Tatort sei so ziemlich der höchste Punkt im Landkreis Donau-Ries, so die Polizei. Es sei unverständlich, warum sich jemand die Mühe mache, die Tiere dorthin zu bringen, um sie dann ins Gras zu werfen.

Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz

Die Polizei ermittelt gegen die noch unbekannten Täter wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Den Tätern kann eine Geldstrafe oder auch bis zu drei Jahren Haft drohen, im Einzelfall kommt es auf die Umstände der Tat an. Sollte sich herausstellen, dass jemandem beim Transport der Karpfen ein Fehler unterlaufen ist, ist das strafrechtlich etwas anderes als wenn jemand vorsätzlich die lebenden Fische im Wald entsorgt haben sollte.

Die Ermittlungen müssen nun zeigen, was sich wirklich abgespielt hat. Aufgrund der Umstände, der Lage oben auf einem Hügel, an einem Waldweg, der nirgendwo hinführt und schon gar nicht zu einem Gewässer: Da scheint es schwer vorstellbar, dass es ein Unfall oder Missgeschick war. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen spricht vieles dafür, dass jemand die Karpfen loswerden wollte.

Mit Informationen von dpa

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