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Trend Skitourengehen Erst Bergsteigen, dann durch Tiefschnee wedeln

Das perfekte Skiwetter hat Nachteile: Warten am Lift und volle Pisten. Warum also nicht mal das Skitourengehen ausprobieren und dabei Bergsteigen und Skifahren kombinieren? Ein Trend, der gute Laune macht und gesund hält.

Von: Manuel Steiger, Veronika Beer

Stand: 18.02.2020

Skitourengeher | Bild: picture-alliance/dpa

Bergführer Ralph Eggart und seine Tourengruppe sind im Allgäu unterwegs. Von Grasgehren führt sie ihr Weg hinauf aufs Riedberger Horn – 350 Höhenmeter, ein Klassiker für Skitouren-Anfänger.

Felle, die die Skier bremsen

Damit keiner rutscht, werden Felle auf die Ski geklebt.

Vor dem Start haben die Teilnehmer ihre Sicherheitsausrüstung überprüft und Felle auf die Unterseiten der Touren-Ski geschnallt. Die müssen gut kleben und straff sitzen, damit die Freizeitsportler nicht bei jedem Schritt zurückrutschen.

Früher stammten diese Felle von Seehunden. Heutzutage bestehen sie aus Kunststoff. Schiebt man nun einen Ski nach vorne, gleitet er sanft über den Schnee. Nur in die Gegenrichtung talwärts bremst er.

Skitourengehen: Sicherheit ist das Wichtigste

Vor der Tour müssen Wetter- und Lawinenlage gecheckt werden.

Die Sicherheit ist am wichtigsten beim Skitourengehen, das auch Skibergsteigen genannt wird. Bereits vor der Tour ist es wichtig, die Wetterlage zu checken und den Lawinenwarnbericht zu studieren. Anfänger sollte keinesfalls allein auf Tour gehen – selbst die erfahrenen Skibergsteiger gehen in Gruppen. Wenn dann etwas passiert, kann man sich gegenseitig helfen.

Must-have: Lawinenpiepser, Sonde und Schaufel

Ein Lawinenpiepser gehört unbedingt zur Grundausstattung. Das Gerät sendet ein Signal – für den Fall, dass man verschüttet wird.

Ein Klassiker für Skitouren-Anfänger: von Grasgehren hinauf aufs Riedberger Horn

Und auch zwei weitere Ausrüstungsgegenstände müssen auf jeder Skitour dabei sein: eine Sonde und eine Schaufel. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein anderer Mensch unter einer Lawine liegt. Dazu einfach die Sonde auf die komplette Länge ausklappen. Es lohnt sich, den richtigen Umgang mit den Rettungsgeräten in einem Kurs zu lernen.

"In dem Moment, in dem du einen Sondentreffer hast, dann gehe ich einen Meter runter und grabe dann eher waagerecht in den Hang rein."

Bergführer Ralph Eggart

Ungewohnte Bewegung für die Beine

Zunächst gewöhnungsbedüftig: Nur die Spitze steckt in der Bindung.

Das Besondere am Tourenski: Für den Aufstieg auf den Berg hackt man sich mit dem Skischuh nur vorne in die Bindung ein. Die Fersen sind nicht am Ski fixiert. So geht es den hinauf zum Gipfel – ein gutes Training für die Beinmuskulatur. Doch der traumhafte Ausblick ist jeden Muskelkater wert.

Und zur Belohnung geht’s am Ende der Tour entspannt durch den Tiefschnee gen Tal. Dazu werden die Felle von den Skiern abgezogen und zusammengerollt. Die Schuhe werden nun auch mit der Ferse in die Bindung eingehängt – und los geht’s!

"Die körperliche Fitness ist ungemein wichtig für die Gesundheit. Bei Skitourengehen sind alle Extremitäten gefordert. Und der Gleichgewichtssinn sowieso beim Bergabfahren. Ich denke, es gibt nichts Gesünderes als eine Skitour zu gehen."

Bergführer Ralph Eggart (im Bild rechts)


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