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Club will sich Investoren öffnen 1. FC Nürnberg bastelt an Vereinsstruktur

Der hoch verschuldete 1. FC Nürnberg will sich mit einer neuen Vereinsstruktur aus der finanziellen Misere befreien. Offen wird über die Einbindung von Investoren nachgedacht.

Stand: 24.11.2016

Logo des 1. FC Nürnberg | Bild: picture-alliance/dpa

Wie Finanzvorstand Michael Meeske und der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Grethlein erläuterten, soll dazu zunächst die Profiabteilung des Vereins in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert werden. Den neunmaligen deutschen Meister drückten mit Stichtag 30. Juni Verbindlichkeiten von 17,7 Millionen Euro.

"Sehr komplexe und emotionale Thematik"

Zunächst müssen die Verantwortlichen allerdings die Mitglieder überzeugen - zur Reform ist bei einer außerordentlichen oder turnusgemäßen Hauptversammlung eine Dreiviertel-Mehrheit erforderlich. "Wir wissen, dass das eine sehr komplexe und emotionale Thematik ist", sagte Meeske angesichts der Befindlichkeiten der traditionsbewussten Fans. Deshalb, versicherte er, wolle man auch "nichts im Hinterzimmer ausbrüten". Der erste Schritt ist deshalb die Bildung einer Arbeitsgruppe, die in regelmäßigen Sitzungen das sensible Thema diskutieren und "einen Entscheidungsprozess vorbereiten" soll. Besetzt wird dieses von einem neutralen Moderator geführte Gremium paritätisch mit sechs Vereinsvertretern sowie drei vom Fanbeirat erwählten Vertretern und drei Mitgliedern, die sich auf der Club-Homepage bewerben können und dann ausgelost werden.

"Wir brauchen vor allem wirtschaftlich neue Gestaltungsmöglichkeiten und mehr Handlungsfreiheit"

Michael Meeske

Club muss wettbewerbsfähig bleiben

Der 1. FC Nürnberg spielt im dritten Jahr in der 2. Liga. Nach Ansicht des Finanzvorstands kann der Club auf Dauer nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn er sich für eine neue Organisationsform entscheidet. Für den ersten Orientierungsprozess sind sechs bis neun Monate veranschlagt.


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