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Braune Hundezecke Ist diese neue Zecke gefährlich für Hund und Mensch?

Forscher haben eine neue Zeckenart aus dem Mittelmeerraum im Visier - die Braune Hundezecke. Wir klären: Kann die Braune Hundezecke bei uns in Deutschland überleben? Befällt sie auch Menschen? Und sind Bisse von ihr gefährlich?

Stand: 16.02.2024

Braune Hundezecke | Bild: Parasitologie/ Tierärztliche Fakultät der LMU München

Ursprünglich stammt die 3 bis 4 Millimeter große Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) aus Nordafrika, doch mittlerweile ist sie in ganz Südeuropa verbreitet. Sie braucht Wärme und Trockenheit - und so ist es nicht verwunderlich, dass sich das Spinnentier im Zuge der Klimaerwärmung auch weiter nach Norden bis nach Mitteleuropa vorgearbeitet hat.

Kann die Braune Hundezecke bei uns überleben?

Bisher waren Experten eher davon ausgegangen, dass es sich bei den in Deutschland gefundenen Exemplaren um Zecken handelt, die im Urlaub von Hunden aufgegabelt und auf diese Weise nach Deutschland importiert wurden. Doch offenbar gibt es mittlerweile auch Zeichen, die in eine andere Richtung deuten:  "Es sind auch bereits Exemplare an Hunden gefunden worden, die ihren Hof nie verlassen hatten", sagt die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. "Das ist ein Hinweis darauf, dass sich die Art hier halten kann." 

Befällt die Braune Hundezecke auch Menschen?

Die drei bis vier Millimeter große Braune Hundezecke befällt, wie es ihr Name nahe legt, primär Hunde. Ist davon aber gerade keiner greifbar - wie etwa in einer Wohnung - begnügt sie sich auch mit zweibeinigen Opfern.

"Ist die Population zu groß und der Wirt reicht nicht mehr aus, dann ist sie nicht wählerisch und sucht sich das Nächstbeste: den Menschen."

Parasitologin Katrin Fachet von der Universität Hohenheim

Kann die Braune Hundezecke für den Menschen gefährlich werden?

Im Unterschied zur Hyalloma-Zecke überträgt die Braune Hundezecke nach bisherigen Erkenntnissen der Forscher weder Borreliose noch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Allerdings kann sie wohl den Erreger des Mittelmeer-Fleckfiebers übertragen. Die Wissenschaftler werden die Braune Hundezecke ab sofort genauer im Auge behalten: "Wir wollen außerdem mehr darüber wissen, welche Krankheitserreger es möglicherweise gibt, und was man tun kann gegen die Braune Hundezecke", so die Parasitologin Fachet.

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