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Tomaten bestäuben Dieser Trick lässt viele Tomaten reifen

Tomaten bestäuben kann die Ernte verbessern. Wie man das macht und wieso das Trillern heißt.

Stand: 12.06.2023

Frau kümmert sich um eine Tomatenpflanze | Bild: mauritius images

Im Freiland ist die Bestäubung von Tomatenpflanzen gar kein Problem, da sind Hummeln oder andere Wildbienen tätig, aber in Gewächshäusern sieht das anders aus. "Im Freien gibt es auch heute noch genügend Insekten, um Tomaten zu bestäuben, es genügt, wenn eine Hummel in der Nähe vorbeibrummelt oder ein Windstoß. Im Wintergarten oder im Gewächshaus herrscht Windstille und es sind keine Insekten da, da muss man trillern", sagt Marianne Scheu-Helgert, Bereichsleiterin bei der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim. "Beim Profi erledigen das heutzutage Hummelvölker, die ins Gewächshaus gestellt werden."

So ziehen Sie Tomatenpflanzen vor: Tomaten selber ziehen.

Tomaten trillern

Und für den Hausgebrauch und alle Hobbygärtner funktioniert das Trillern von Tomaten so am besten: "Zuhause sollte man den Pflanzen am besten etwa um 11 Uhr einen kleinen Schubs geben - am Topf oder am Stängel im Blütenbereich", sagt Marianne Scheu-Helgert.

Tomaten trillern wann

Warum erst am Vormittag? "Tomatenblüten blühen morgens auf, die mittig stehende Narbe, der Stempel, ist dann feucht, je nach Luftfeuchte etwa bis zum frühen Nachmittag. Die Pollen sind anfangs noch klebrig, später trocknen sie ab. Bei der Tomate ist Selbstbestäubung - anders als bei den meisten anderen Pflanzen - die Regel. Es muss sich am besten leicht abgetrockneter Pollen lösen und im Fallen an der Narbe hängen bleiben", so unsere Expertin.

Tomaten bestäuben - warum heißt es trillern

Mit dem sanften Schütteln der Tomatenblüten ahmt man die Vibrationen nach, die entstehen, wenn eine Hummel sich an einer Tomatenblüte fest beißt und dort mit den Flügeln schlägt. Warum das "Trillern" heißt, darüber gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt, dass man mit einzelnen Fingern in regelmäßigem Rhythmus an die Blütenstengel stößt - also trillert, als würde man einen Triller auf einem Blasinstrument spielen. Manchmal wird heute unter Hobbygärtnern empfohlen, eine elektrische Zahnbürste an den Spanndraht der Tomatenpflanze oder an den Stängel oberhalb der Blüte zu halten, um so die nötigen sanften Vibrationen zu erzeugen.

Unsere Expertin empfiehlt außerdem, Tomatenpflanzen ab Mitte Mai, also wenn alle Eisheiligen vorbei sind, nach draußen zu stellen. "Dann bekommen sie mehr Sonne, bilden mehr Blätter und dadurch auch aromatischere und mehr Früchte."

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