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Hundesteuer Wohin fließt eigentlich die Hundesteuer?

Was geschieht eigentlich mit den Einnahmen aus der Hundesteuer? Werden damit Hundetütchen-Spender bezahlt oder die Parkreinigung? Und warum gibt es eigentlich keine Katzensteuer?

Stand: 16.02.2024

Hund | Bild: mauritius images / Alamy / Stephen Chung

Warum gibt es Hundesteuer und keine Katzensteuer?

"Diese Frage wird uns sehr oft gestellt", sagt der Nürnberger Stadtkämmerer Günter Schneider. Und erläutert die zugrunde liegende Problematik: "Ein Hund lässt sich eindeutig einem Halter zuordnen - bei einer Katze, die draußen rumläuft, ist das schwierig bis unmöglich." Und bei Stubenkatzen gar, die überhaupt keinen "Freigang" haben, da würde der Vollzug (die ordnungsgemäße Durchsetzung der Katzensteuer; Anm. d.Red.) sehr schwierig werden, "weil die sehr unauffällig sind", so Schneider.

Was passiert mit den Einnahmen aus der Hundesteuer?

Die Hundesteuer beschert den Kommunen gute Einnahmen: 2022 zahlten Hundebesitzerinnen und -besitzer für insgesamt 10,6 Millionen Hunde deutschlandweit 414 Millionen Euro Hundesteuer.

Was passiert mit der Hundesteuer?

Waren Sie bisher auch davon überzeugt, dass mit dem Geld aus der Hundesteuer die Stadtreinigung finanziert wird, die öffentliche Hundewiese oder die Hundekot-Tütchen am Spender? Damit sind Sie nicht allein, liegen aber trotzdem falsch: "Die Hundesteuer ist eine Steuer und keine Gebühr für etwas ganz Konkretes - und Steuern haben das Wesen, dass sie in den allgemeinen Haushaltstopf einfließen, wie etwa auch eine Grund- oder Einkommenssteuer", erklärt Günter Schneider, Leiter des Kassen- und Steueramtes der Stadt Nürnberg. Damit haben also eigentlich alle etwas von dem Geld, das die Hundebesitzerinnen und -besitzer zahlen. 

Aber auch Frauchen und Herrchen bekommen sehr viel von Ihren geliebten Vierbeinern zurück - denn Hunde machen glücklich und gesund. Das ist wissenschaftlich erwiesen: Warum Hunde unserer Gesundheit gut tun

 Wie hoch ist die Hundesteuer?

Unabhängig von Rasse oder Größe - die Hundesteuer.

Weil die Hundesteuer eine kommunale Steuer ist, dürfen auch die Kommunen - also die Städte und Gemeinden - festlegen, wie hoch sie ausfällt. In Nürnberg etwa liegt sie bei 132 Euro pro Jahr (oder 11 Euro pro Monat), sagt Günter Schneider und ergänzt: "Als Großstadt verlangt man in der Regel höhere Sätze als die kleineren Kommunen."

Ob Dackel oder Dogge macht bei der Höhe der Hundesteuer also keinen Unterschied: Die Größe oder auch die Rasse eines Hundes spielen keine Rolle (wenn man von den als gefährlich eingestuften, sogenannten Listenhunden absieht).

Warum zahlt man für Hunde Steuern?

"Die Hundesteuer ist eine sehr alte Steuer", erklärt Stadtkämmerer Schneider, "die gibt es in Bayern etwa seit dem 19. Jahrhundert - und von da her hat das eine Tradition." Eine Tradition, die heutzutage aber auch ein klares Ziel hat: "Mit der Hundesteuer werden vornehmlich ordnungspolitische Ziele verfolgt. Sie soll z. B. dazu beitragen, die Zahl der Hunde zu begrenzen", schreibt das Bundesfinanzministerium auf seiner Website.

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