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Hochbeet befüllen Diese Schichten kommen in ein Hochbeet

Welche Schichten brauchen wir und wie muss man das Hochbeet befüllen, um ein tolles Ergebnis zu bekommen? Unsere Gartenexpertin Sabrina Nitsche hat prima Tipps.

Stand: 07.03.2024

Frau arbeitet in ihrem Hochbeet. | Bild: mauritius images / Eichinger Hannes / Alamy / Alamy Stock Photos

Vorteile Hochbeet

Ein Hochbeet sieht nicht nur hübsch aus, es bietet auch Pflanzen in einem kleinen Garten perfekte Bedingungen. Durch die verschiedenen Schichten werden Kräuter, Blumen oder Gemüse optimal mit Nährstoffen versorgt.

Zu den Vorteilen eines Hochbeets gehört auch, dass die Arbeit an diesem deutlich rückenfreundlicher ist als bei "normalen" Beeten in Bodenhöhe. Ein weiterer Vorteil: Sie kommen von allen Seiten an das Hochbeet ran und können mögliche Probleme oder Schädlingsbefall schneller erkennen.

Durch die Verrottung des geschichteten Materials entsteht Wärme, gleichzeitig liefern die verschiedenen Schichten den Pflanzen besonders viele Nährstoffe, dadurch fällt die Ernte üppiger aus und die Pflanzen können deutlich dichter gesetzt werden als im normalen Beet

Hochbeet Schichten

Hoch wird das Beet durch die verschiedenen Schichten aus reichhaltigem Material, die übereinander gestapelt werden. Wer das Hochbeet für den Gemüseanbau nutzen will, sollte mit fünf Schichten planen.

Hochbeet befüllen

Diese Schichten müssen in ein Hochbeet von unten nach oben:

Wühlmausgitter: Das Gitter schützt Erde und Pflanzen vor Nagern und anderen Eindringlingen.

Grober Gehölzschnitt: Zum Beispiel Äste und Strauchabfälle, etwa 25 bis 30 cm hoch. Sie sorgen für eine gute Durchlüftung und verhindern Staunässe.

Feiner Gehölzschnitt: Häckselgut, zum Beispiel Zweige, klein geschnittener Heckenschnitt und geschredderte Staudenreste, etwa 15 bis 20 cm hoch. Die Schicht bildet eine Art Barriere und verhindert das Durchrutschen der oberen Schichten.

Verrotteter Stallmist oder grober Kompost: Die Schicht sollte etwa 20 bis 30 cm hoch sein und sorgt für viel Verrottungswärme und Nährstoffe.

Verrotteter Kompost: Für diese Schicht reicht eine Höhe von etwa 10 cm, sie liefert viele Nährstoffe.

Erde/Pflanzensubstrat: Diese Schicht können Sie bis oben auffüllen. Sie ist die oberste Schicht und dient der Bepflanzung.

Hochbeet im Frühjahr

Spätestens, wenn im ausgehenden Winter die letzten Kohlpflanzen das Hochbeet räumen, fällt es ins Auge: Der Füllgrad des Beetes ist abgesackt, durch den Verrottungsprozess in den unteren Schichten ist die Oberfläche um 10 bis 20 Zentimeter abgesunken. Wenn Sie Ihr Hochbeet nicht schon im Herbst abgeerntet und wieder mit Erde aufgefüllt haben, ist das beginnende Frühjahr nun ein guter Zeitpunkt dafür.

Hochbeet wieder auffüllen

Zum Wiederauffüllen Ihres Hochbeets schieben Sie zuerst die obere, feinkrümelige Erdschicht zur Seite. Dann schaufeln Sie Kompost oder auch abgelagerte Pferdeäpfel (einfach bei einem Reitstall in der Nähe anfragen) hinein, verteilen ihn und schieben die Pflanzerde obendrauf wieder glatt darüber. Wenn Sie keinen eigenen Kompost haben, können Sie ihn auch im Gartencenter kaufen; oder noch einfacher: Sie kaufen ein Kompost-Erde-Gemisch und füllen es direkt obenauf ins Hochbeet.

Kann man ein Hochbeet auch nur mit Erde füllen?

Ja, das kann man - und dass es funktioniert zeigt das Hochbeet im Garten der BR-Sendung Querbeet. Moderatorin Sabrina Nitsche erklärt, wie's funktioniert: "Wer nicht immer wieder Erde im Hochbeet nachfüllen möchte, kann das Hochbeet von Anfang an mit Substrat füllen." Und so funktioniert's:

  • Unten bleibt das Wühlmausgitter,
  • dann kommt am besten eine Kompost-Substratmischung zum Einsatz.
  • Die Mischung beim Einfüllen immer wieder verdichten, also feststampfen und zum Schluss noch einen kleinen Hügel in der Mitte lassen.
  • Dann am besten einige Tage abwarten und noch einmal Substrat auffüllen, dann lässt sich das Beet bepflanzen ohne weiteres Sacken der Erde.  

"Gerade bei Kräuter- oder Erdbeer-Hochbeeten ist diese Variante geschickt", erklärt Gartenexpertin Nitsche, "da dann die Pflanzen nicht immer wieder rausgenommen und höher gesetzt werden müssen."

Gute Substrate für solche Vorhaben bekommen Sie bei den örtlichen Kompostwerken. Deren Mischungen sind zudem frei von Schneckeneiern und Beikrautsamen - und damit steht einer schönen Ernte nichts mehr im Weg!  

Unsere neue Garten-Expertin: Sabrina Nitsche

Das Gärtnern ist Sabrina Nitsches Leidenschaft - seit sie laufen kann. Schon mit ihrer Oma hat die Unterfränkin Erdbeeren gepflanzt, Salat geerntet und Kartoffelkäfer abgesammelt. Als Moderatorin der BR Gartensendung "Querbeet" gartelt und experimentiert die Gartenbau-Technikerin seit 2016 mit ihrem Team im Fernsehgarten in Freimann - und alle 14 Tage montags um 19 Uhr im BR Fernsehen.

Hochbeet wann anlegen?

Der Herbst ist ein idealer Zeitpunkt, um ein Hochbeet anzulegen.

Wenn Sie es zeitlich einrichten können, spricht einiges dafür, dass Sie Ihr Hochbeet im Herbst anlegen: Im ausgehenden Sommer/ beginnenden Herbst sammelt sich meist einiges an Pflanzenresten, Ast- und Strauchschnitt im Garten an - alles Material, das Sie gleich im Hochbeet verschwinden lassen können (und sich damit Fahrten zum Wertstoffhof sparen). Außerdem sackt der Inhalt des frisch angelegten Hochbeets in den ersten Wochen und Monaten erstmal ordentlich zusammen. Wenn Sie also schon im Herbst einschichten, müssen Sie im Frühjahr nur oben Erde nachfüllen und können dann ebenerdig losgärtnern - und nicht 30 Zentimeter tief im Hochbeetkasten.
Aber auch im Frühjahr ist es noch nicht zu spät, das Hochbeet anzulegen oder zu befüllen.

Pferdeäpfel im Hochbeet?

Wie gut Pferdeäpfel im Hochbeet, ein "Beet mit Mistheizung" also funktioniert, haben die Kollegen der BR-Sendung querbeet hier ausprobiert:

Welche Erde kaufen? In unserem Nachhaltigkeitspodcast Besser leben wird in dieser Episode nochmal erklärt, was eigentlich das Problem mit dem Torf ist:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/warum-torffreie-erde-gut-fuer-die-umwelt-ist/bayern-1/10386205/


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