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Stille Wiese: Insektensterben in Bayern

Insekten sind die erfolgreichste Spezies der Welt. So viele Arten gibt es sonst nirgends in der Tierwelt – über eine Million sind bekannt, die Unterarten gar nicht mitgezählt. Doch sie werden immer weniger, auch in Bayern. Von Yvonne Maier

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Insekten sind genügsam und eigentlich brauchen sie nicht viel: Eine schöne bunte Blumenwiese, einen schattigen Wald oder den einen oder anderen Tümpel. Das reicht, dann sind sie glücklich und zahlreich. Doch den Insekten in Bayern geht es schlecht.

"Also, das kann man ohne Wenn und Aber so sagen, wir haben einen deutlichen Rückgang, sowohl an Arten, also wir haben eine ganz ordentliche Anzahl, die schon entweder ausgestorben sind, oder stark gefährdet sind und B, neben der Artendiversität auch die schiere Menge." Gerhard Haszprunar, Leiter der Zoologischen Staatssammlung in München

Forscher zählen in ganz Deutschland Insekten – es gibt Studien, die sagen, im Vergleich zu den 1980-er Jahren haben wir rund 80 Prozent weniger Insekten hierzulande. Nur ein Beispiel aus Bayern: Ein Zehntel der heimischen Schmetterlingsarten ist mittlerweile ausgestorben – und die Bestände der anderen Schmetterlingsarten sind massiv zurückgegangen.

Bedrohte Schmetterling in Bayern

Eine bedrückende Vorstellung – und das bedeutet, dass auch Insekten immer seltener werden, die in unseren Breiten typisch sind, ja zum Kulturgut Bayerns gehören, sagt Lars Hendrichs.

Auch die Landwirtschaft spielt eine große Rolle im Insektensterben. Einerseits natürlich durch Insektenvernichtungsmittel, aber auch durch die Düngung der Umgebung. Viele Insekten wie das Tagpfauenauge oder der Kleine Fuchs mögen die stark gedüngten Pflanzen nicht – nicht als Nahrung und auch nicht, um dort ihre Eier abzulegen. Aber leider lassen sich die vielen Studien zum Insektensterben weltweit schlecht vergleichen und darum ist es auch gar nicht so einfach, gezielte Maßnahmen einzuleiten.

Das Insektensterben geht uns alle an. Denn ohne Insekten gibt es keine Vögel mehr, keine Fledermäuse oder kleine Säugetiere. Und vor allem: kein Obst und Gemüse. Allein die Bestäubung durch Honigbienen lässt sich mit einem Wert von 200-300 Milliarden Euro weltweit beziffern. Ohne Insekten wird unser Leben auf diesem Planeten also richtig teuer – und vielleicht sogar unmöglich.

Dabei wäre es so einfach. Kein Englischer Rasen, weniger Monokulturen, mehr Feuchtgebiete und vor allem blühende Wiesen. Dazu braucht es kein aufwändiges Artenschutzprogramm.