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21. April: Cassini fliegt am Saturnmond Titan vorbei

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NASA-Sonde Cassini in Saturn-Atmosphäre verglüht

Nach fast 20 Jahren ging die Mission Cassini-Huygens heute zu Ende. Die NASA-Raumsonde Cassini erkundete den Saturn und sendete Unmengen an Daten und Bildern zur Erde. Nun stürzte sie sich in den Gasplaneten.

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Knapp 20 Jahre dauerte die Reise der Raumsonde Cassini der US-Raumfahrtbehörde NASA. Fast 13 Jahre davon war sie auf Entdeckungstour bei Saturn unterwegs und erforschte den Planeten, seine Ringe und seine Monde. Als erste Raumsonde flog sie zwischen Saturn und seinen Ringen hindurch, und das 22 Mal. Nun stürzte sie sich kontrolliert in den Gasplaneten. Um 13.55 Uhr (MESZ) erreichte das letzte Funksignal von Cassini die Erde. Dann brach die Sonde auseinander und verglühte.

"Das Ende der Mission wird ein ergreifender Moment, aber ein passender und sehr wichtiger Abschluss einer beeindruckenden Reise. (...) Indem wir das Raumschiff sicher in der Atmosphäre des Saturn entsorgen, verhindern wir jede Möglichkeit, dass Cassini in der Zukunft irgendwann auf die Monde des Saturns auftreffen und damit ihre unberührte weitere Erkundung unmöglich machen könnte." Cassini-Missionsleiter Earl Maize

Bis zuletzt schickte die 12.600 Kilogramm schwere Sonde Daten zur Erde.

Cassini tauchte in neue Sphären ab

In der Endphase ihrer Mission stieß Cassini in bisher unbekannte Sphären vor. "Wir haben es geschafft!", hatte die NASA am 27. April 2017 getwittert. "Cassini hat wieder Kontakt mit der Erde und übermittelt nach einem erfolgreichen Flug durch die Lücke zwischen Saturn und seinen Ringen Daten." Damit war die Raumsonde zum ersten Mal in völlig unerforschtes Terrain vorgedrungen. Beim Start des Manövers einen Tag zuvor war der Funkkontakt zur Erde erwartungsgemäß abgebrochen. Nach NASA-Angaben näherte sich die Sonde der obersten Wolkendecke des Saturn auf 3.000 Kilometer an – so nah wie nie zuvor. Der Abstand zum innersten sichtbaren Ring habe 300 Kilometer betragen.

Kontrollierter Absturz von Cassini

Hauptgrund für das Ende der Mission sind die Treibstoffreserven, die zur Neige gehen. Zudem möchte die NASA vermeiden, dass die Sonde unkontrolliert mit den Saturnmonden Enceladus oder Titan kollidiert und diese verschmutzt. Wissenschaftler haben dort dank Daten und Proben von Cassini Hinweise darauf entdeckt, dass dort Leben möglich sein könnte. Damit diese weiterhin zweifelsfrei untersucht werden können, darf keine "Cassini-Mikrobe" die Monde verunreinigen. Die Mission kostete insgesamt 3,2 Milliarden Dollar. An ihr waren Tausende Mitarbeiter aus 17 Ländern beteiligt, auch zahlreiche deutsche Raumfahrtexperten.