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Ist "Oumuamua" ein Raumschiff von Außerirdischen?

War "Oumuamua", der vor ein paar Wochen an der Erde vorbeiflog, gar kein Asteroid? Flog da vielmehr ein interstellares Raumschiff? Forscher des Programms "Breakthrough Listen" wollen das mit einem Lauschangriff herausfinden.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Am 19. Oktober beobachteten Forscher mit dem Pan-Starrs1-Teleskop auf Hawaii einen 400 Meter langen Brocken, der Millionen Jahre unterwegs war, bis er in unser Sonnensystem gelangte. Die Forscher gingen davon aus, dass sie zum ersten Mal mit ihren Teleskopen beobachtet hatten, wie ein Asteroid aus einem anderen Sonnensystem unser eigenes Sonnensystem durchflog. Der Brocken bekam die Katalognummer 1I/2017 U1 und den hawaiianischen Namen Oumuamua.

Ungewöhnliche Form des Asteroiden

Doch war es wirklich ein Asteroid? Die Wissenschaftler verblüffte die Form des bisher unbekannten Flugobjekts: Der 400 Meter lange Brocken ist rund zehn Mal so lang wie breit – und damit anders als alle Asteroiden aus unserem Sonnensystem, die bislang beobachtet wurden.

Ein Fall für "Breakthrough Listen"

Nun haben sich die Wissenschaftler des Programms "Breakthrough Listen" – zu deutsch: Durchbruch Lauschen – des Falls angenommen. Das auf zehn Jahre angelegte Forschungsprogramm wird vom russischen Milliardär Juri Milner mit 100 Millionen US-Dollar finanziert und unter anderem von Stephen Hawking unterstützt. Es widmet sich der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz. Für ihre Suche nach außerirdischen Signalen setzen sie ein optisches Teleskop des Lick-Observatoriums der Universität von Kalifornien, das Parkes-Radioteleskop in Australien und das Radioteleskop in Green Bank im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia ein.

Ist es ein Raumschiff mit interstellarer Intelligenz an Bord?

Die "Breakthrough-Listen"-Forscher halten es für möglich, dass die Zigarrenform von 'Oumuamua darauf hindeutet, dass es sich bei diesem Brocken um ein interstellares Raumschiff handeln könnte. Denn eine solche nadelförmige Bauweise minimiere die Reibung mit Gasen und Staub im Weltall.

Und sonst? Informationen über Asteroid

Deshalb wurde der Asteroid am 13. Dezember abends (Ortszeit) über mehrere Frequenzen zehn Stunden lang untersucht. Die Daten sollen den Wissenschaftlern mehr Informationen über die Herkunft und die Zusammensetzung des Objekts liefern. Selbst wenn sie kein Signal außerirdischer Intelligenz empfangen, so könnte die Methode dennoch wichtige Informationen über das Vorhandensein von Wasser oder Eis offenbaren. Zudem sei die Gashülle von 'Oumuamua auf diese Weise besser erforschbar.