Schülerinnen und Schüler sitzen in ihrer Klasse, während ein Lehrer neben geöffneten Fenstern vor der Tafel steht.
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Die bayerischen Lehrkräfte sind nach Auskunft der Lehrerverbände zum überwiegenden Teil zumindest erst-, viele aber auch schon vollgeimpft.

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Hohe Impfbereitschaft unter Lehrkräften an Bayerns Schulen

Hohe Impfbereitschaft unter Lehrkräften an Bayerns Schulen

Nach einer Umfrage des Bayerischen Philologenverbandes sind 96 Prozent der bayerischen Gymnasiallehrkräfte erstgeimpft, 90 Prozent bereits vollständig geimpft. Damit liegt die Impfquote in der Lehrerschaft deutlich höher als in der Bevölkerung.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Rund 154.000 Lehrkräfte unterrichten an den allgemein bildenden und beruflichen Schulen in Bayern. Die weit überwiegende Mehrheit dieser Pädagogen habe sich nach übereinstimmender Schätzung der großen bayerischen Lehrerverbände zumindest einer Erstimpfung unterzogen. Damit stehen die Lehrerinnen und Lehrer besser da als der Durchschnitt der bayerischen Bevölkerung. Hier lag die Quote der Erstimpfungen am Montag nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 57,8 Prozent. Vollständig geimpft waren 44,1 Prozent.

Lehrkräfte keine Impfmuffel

Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes (bpv), sieht in dem Ergebnis der aktuellen bpv-Umfrage unter rund 2000 Gymnasiallehrern den Beweis, dass Lehrkräfte im Zusammenhang mit der Impfkampagne oft in ein falsches Licht gerückt würden. „Bayerische Lehrer sind keine Impfmuffel, sondern sie sind Vorbilder beim Impfen. Wenn alle gesellschaftlichen Bereiche ihre prinzipiell hohe Impfbereitschaft in die Tat umsetzten, würde es die Debatte um eine Impfpflicht oder Impfanreize nicht geben.“

Debatte um Impfpflicht für Schulpersonal

Der Humangenetiker Wolfram Henn, Vertreter des Deutschen Ethikrats, hatte in der vergangenen Woche angesichts der vierten drohenden Corona-Welle eine Impflicht unter anderem für das Personal an Schulen gefordert. Ein Vorstoß, den Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), mit der Begründung kritisiert, die meisten Lehrkräfte hätten ihr Impfangebot ohnehin bereits angenommen. Beckmann schätzt, die Impfquote des Schulpersonals liege teils bei 90 Prozent. Der VBE-Vorsitzende mahnt: „Wenn aus gesundheitlichen Gründen keine Impfung möglich ist, darf dies nicht in einem Berufsverbot enden."

Lehrkräfte seien sich ihrer Vorbildfunktion bewusst

Ins selbe Horn stößt die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes Simone Fleischmann. Sie schätzt, dass bis zum Schuljahresbeginn Mitte September in Bayern „gefühlt so gut wie alle Kolleginnen und Kollegen“ zumindest erstgeimpft sein werden. Doch auch sie betont, dass jene Lehrkräfte Solidarität verdienen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Über eine genaue Erhebung zur Impfquote unter den rund 64.000 BLLV-Mitgliedern verfügt die BLLV-Präsidentin zwar nicht. Doch verweist sie auf viele Gespräche mit Schulleiterinnen und Schulleitern sowie Lehrkräften, aus denen hervorgehe, dass sich die überwiegende Mehrheit der Lehrkräfte impfen lasse, „nicht nur aus einer Vorbildfunktion heraus, sondern auch aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Schülerinnen und Schülern, gegenüber dem Kollegium und nicht zuletzt gegenüber der Gesellschaft“.

Auch viele Realschullehrer bereits voll geimpft

Dass sich die „eigenartige Diskussion um die Impfpflicht für Lehrkräfte gottseidank erledigt hat“, begrüßt auch Jürgen Böhm, Erster Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands. Er schätzt, dass bis zu 90 Prozent der Realschullehrkräfte in Bayern bereits zweitgeimpft seien. „Die Impfbereitschaft ist sehr groß“, bestätigt Böhm. An der mangelnden Impfmoral der Lehrkräfte werde es am Ende sicher nicht liegen, wie positiv das kommende Schuljahr verlaufen werde.

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