Frau trinkt aus einer Flasche Wasser
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Getränke eiskalt trinken, das ist ein Mythos im Kampf gegen die Sommerhitze.

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Was im Sommer wirklich gegen Hitze hilft

Bei Hitze eiskalt duschen, den ganzen Tag durchlüften und leichte, einfache Kleidung gegen das Schwitzen tragen - so trotzt man bekannterweise der Sommerhitze. Aber aufgepasst, viele Sachen, die gegen Hitze helfen sollen, sind nur Mythen.

Es wird richtig heiß am Wochenende: Bei extremer Hitze würde man sich am liebsten den ganzen Tag im Schatten oder Schwimmbad verkriechen. Im Kampf gegen die hohen Temperaturen kennt jeder die altbekannten Tipps, doch manche sind Irrtümer.

Irrtum 1: Eiskalt duschen

Es klingt verlockend, aber tatsächlich bringt eine eiskalte Dusche nichts. Wenn der Körper durch die Dusche zu kühl wird, braucht er viel Energie, um sich wieder aufzuwärmen. Dabei wird der Kreislauf so stark angeregt, dass sich Gefäße zusammenziehen und der Blutdruck erhöht. Als Folge schwitzt man mehr. Besser lauwarm duschen.

Irrtum 2: Viel auf einmal trinken

Das hilft nicht. Schnell große Flüssigkeitsmengen auf einmal aufnehmen kann nämlich schädlich sein und laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu Beschwerden des Magen-Darm-Traktes führen. Man sollte deswegen auf das eigene Durstgefühl achten. Laut DGE reiche über den Tag verteilt 1,5 Liter Flüssigkeit, bei Hitze maximal das Doppelte.

Irrtum 3: Kalte Getränke trinken

Hat den gleichen Effekt wie eine eiskalte Dusche: Der Körper versucht, sich wieder aufzuwärmen, braucht dabei viel Energie und schwitzt noch mehr. Ideal sind wohltemperierter Tee oder Saft und Wasser in Zimmertemperatur.

Irrtum 4: Kein Sonnenbrand im Wasser

Falsch, im Wasser ist man nicht unbedingt geschützt. Einen halben Meter unter der Wasseroberfläche kann man noch 60 bis 80 Prozent der UV-Strahlung abbekommen, da nasse Haut schneller verbrennt als trockene. Durch die kühlende Funktion des Wassers bemerkt man den Sonnenbrand erst zu spät. Deswegen beim Baden wasserfeste Sonnenschutz-Produkte verwenden oder immer wieder erneut eincremen.

Irrtum 5: Durchzug hilft

Bei Hitze Fenster aufreißen bringt leider nur einen Scheinerfolg. Tatsächlich lässt man nur die warme Luft von draußen hereinströmen. Es stimmt auch nicht, dass man Schnupfen oder andere Krankheiten davon bekommt, es besteht lediglich die Gefahr eines steifen Nackens wegen kühlem Luftzug auf schweißnasser Haut. Man sollte nur in der Nacht oder ganz früh am Morgen lüften, da ist es am kühlsten. Für den Rest des Tags Fenster und Rollladen schließen.

Irrtum 6: Weniger Kleider sind besser

Falsch. Entscheidend ist, aus welchem Material die Kleidung ist. Geeignet sind Baumwolle, Seide und Leinen, aber auch dünne Schafwolle. Diese Stoffe absorbieren den Körperschweiss und geben ihn an die Luft ab.

Irrtum 7: Keinen Kaffee trinken

Kaffee kann laut DGE wie Wasser der Flüssigkeitsbilanz zugezählt werden. In erster Linie ist er jedoch ein Genussmittel und kein Durstlöscher. Bei Erwachsenen spricht nichts gegen den moderaten Genuss von drei bis vier Tassen pro Tag.

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