Seit über 40 Jahren forscht der Kognitionswissenschaftler Douglas Hofstadter nicht mehr in Regensburg - doch sein Computer, der ist immer noch da, ein Hewlett-Packard 9820A.
"Er läuft noch ohne Betriebssystem. Man schaltet ein und das Ding funktioniert. Man muss alles auf Magnetkarte abspeichern und das Druckwerk ist eine Art Kassenbon." Jörg Mertins, Fakultät für Physik, Universität Regensburg
Komplizierte Rechnungen
Douglas Hofstadter kann sich noch gut an seinen Rechner von damals erinnern. Für seine Doktorarbeit im Wintersemester 1974 war er unerlässlich: Er brauchte ihn, um komplizierte Brüche zu berechnen.
"Bei der grafischen Auswirkung seiner Berechnungen hat er eine Struktur gefunden, die einem Schmetterling ähnelt, was heute bekannt ist als der Hofstadter Schmetterling." Jörg Mertins, Fakultät für Physik, Universität Regensburg
Douglas Hofstadter nannte seinen Rechner "Rumpelstilzchen": mit Daten gefüttert, spuckte er über Nacht Ergebnisse aus. Wie Fäden aus Gold. Sein Doktorvater war übrigens nicht besonders begeistert von dem Computer.
"Er dachte, in der Physik macht man Experimente oder manipuliert Gleichungen, aber man benutzt nicht Rechner oder Computer. Das ist unerhört." Douglas Hofstadter, Physiker und Kognitionsforscher
Schmetterling im Schmetterling
Dabei entdeckte der junge Wissenschaftler mit seinem Schmetterling nichts geringeres als das erste Fraktal in der Physik: also eine sogenannte selbstähnliche Struktur. Vergrößert man nur einen Teilbereich, findet man dort kleinere Strukturen, die wiederum dem Gesamtbild des Schmetterlings ähneln.
Für Douglas Hofstadter war das der Durchbruch. Doch kurz danach widmete er sich völlig anderen Forschungsgebieten.
"Ich wusste, dass ich so was in der Physik nicht mehr wiederholen konnte. Ich wollte andere Gegenden der Wissenschaft erforschen." Douglas Hofstadter
Er wandte sich der Kognitionsforschung zu.