Wolfsburg ist im Jahr 2020 Deutschlands Blitzhauptstadt.
Bildrechte: Blitz-Informationsdienst von Siemens (BLIDS)

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BlitzAtlas 2020: Bayern bei Blitzeinschlägen ganz vorne dabei

Wolfsburg ist im Jahr 2020 Deutschlands Blitzhauptstadt. Gefolgt von Kempten und Miesbach. 2020 gab es bundesweit fast 400.000 Blitzeinschläge - rund 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Nur in einem Bundesland konnte man mehr Blitze als in Bayern sehen.

Der BlitzAtlas schlüsselt Jahr für Jahr auf, wo in Deutschland die meisten Erdblitze gemessen wurden - also Blitze, die aus den Wolken in die Erde eingeschlagen sind. Aufgrund des Klimawandels weltweit gehen Experten generell von einer steigenden Gewittergefahr aus.

Fast 400.000 Blitze im Jahr 2020

In Deutschland wurden im Jahr 2020 insgesamt fast 400.000 Blitze registriert. Im Jahr 2019 waren es 329.000 Blitze. Somit sind es 2020 etwa 21 Prozent mehr Blitze als im Jahr 2019. Der Grund: 2019 war ein sehr trockenes Jahr. "Gewitter benötigen Hitze und Feuchtigkeit", so Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens (BLIDS). Der Blitz-Informationsdienst zählt deutschlandweit alle Blitze - allerdings fließen in die Statistik nur die Blitzeinschläge ein.

In Wolfsburg die meisten Blitze

In der Stadt Wolfsburg in Niedersachsen wurden im Jahr 2020 bundesweit die meisten Blitze registriert. BLIDS zählte dort 5,8 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer. Platz zwei und drei im Blitze-Ranking nehmen Kempten im Allgäu mit 5,1 und das oberbayerische Miesbach mit 4,7 Erdblitzen pro Quadratkilometer ein.

Blitz-Ranking der Landeshauptstädte und Bundesländer

München führt mit einer Blitzdichte von knapp 2,3 die Liste der Landeshauptstädte an, gefolgt von Hamburg (1,9) und Magdeburg (1,6). Mainz mit einer Blitzdichte unter 0,1 und Düsseldorf (0,4) sind die Landeshauptstädte, in denen es vergangenes Jahr am wenigsten geblitzt hat.

Niedersachsen das blitzreichste Bundesland

Niedersachsen ist das Bundesland, das die höchste Blitzdichte mit 5,8 Blitzen pro Quadratkilometer aufweist. Danach folgt Bayern mit 5,1. Schlusslicht mit nur 0,8 Blitzen pro Quadratkilometer ist Berlin.

"Bemerkenswert beim Blitzgeschehen 2020 war, dass die Gewitterfronten vor allem in Nord- und Süddeutschland stattfanden und die Mitte Deutschlands geradezu ausklammerten. Dass die Spitzenreiter zunehmend im Norden zu finden sind, ist eine Entwicklung, die wir erst in den letzten Jahren beobachten", sagt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens. "Im Falle Wolfsburg waren es nur drei Gewitter, um diese hohe Blitzdichte auszuweisen. Bei den vorwiegend bayerischen Stadt- und Landkreisen unter den Top-10 spielt sicherlich die Nähe zum Alpenrand eine große Rolle."

So blitzt es in den Nachbarländern

Im Jahr 2020 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei 1,1 registrierten Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. Im Vorjahr waren es noch 0,9. Im Vergleich der Nachbarländer liegt Deutschland im Mittelfeld. Die gemessenen Blitzdichten in ganz Europa reichen von 0,03 (Irland und Schottland) bis zu Spitzenwerten von acht bis 10 um Triest im Länderdreieck Italien, Slowenien und Kroatien. Die Adria-Anrainerstaaten sowie die italienische Riviera gehörten 2020 zu den aktivsten Gewitterregionen des Kontinents.

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