Ein Braunbär
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Wie verhält man sich richtig, wenn man einem Bären begegnet?

    Begegnung mit einem Bären: Wie verhält man sich richtig?

    Immer wieder kommt es in Bayern zu Sichtungen von Braunbären. Vielen Menschen machen die imposanten Tiere Angst. Wie verhält man sich richtig, wenn man beim Wandern einem Bären begegnet?

    Ob im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, in Garmisch-Partenkirchen, Kufstein oder Mittenwald - immer wieder macht sich Aufregung breit, wenn in Bayern oder im Grenzgebiet zu Österreich ein Bär unterwegs ist. Können die Bären zur Gefahr für uns Menschen werden?

    Verhaltensregeln gegenüber Bären

    Dass man tatsächlich einem Bären begegnet, ist sehr unwahrscheinlich. Für den Fall, dass es doch passiert, gibt das Landesamt für Umwelt (LfU) Verhaltens-Tipps: So solle man generell in der Natur darauf achten, keine Essensreste oder Müll zurückzulassen. Treffen Sie tatsächlich auf ein Tier, gilt Folgendes:

    • Zeigen Sie Respekt und halten Sie Abstand
    • Bleiben Sie möglichst ruhig und gelassen
    • Bleiben Sie stehen
    • Machen Sie den Bären durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksam
    • Nicht wegrennen und sich nicht dem Bären nähern
    • Lassen Sie den Bären in Ruhe - er könnte sich sonst bedrängt fühlen (keine Selfies!)
    • Versuchen Sie nicht, ihn zu verscheuchen oder mit Steinen oder Ästen zu bewerfen
    • Behalten Sie ihn im Auge und treten langsam und kontrolliert den Rückzug an
    • Lassen Sie dem Bären eine Ausweichmöglichkeit

    Der Bär richtet sich auf

    Und was, wenn er sich aufrichtet? Das ist nicht unbedingt als Drohung zu verstehen. Bären sind neugierige Tiere und wollen die Situation besser überblicken. Auch hier sollten Sie sich ruhig verhalten und vorsichtig auf sich aufmerksam machen. Für gewöhnlich sind die Tiere eher scheu und weichen dem Menschen aus - gerade, wenn sie gelernt haben, dass es in Menschennähe Futter gibt. Angriffe auf Menschen sind äußerst selten.

    Wenn der Bär angreift …

    Es kann zu Scheinangriffen kommen, wenn sich ein Bär verteidigen möchte. Wenn er angreift, sollten Sie sich auf dem Bauch flach auf den Boden legen. Oder Sie kauern sich auf den Boden und nehmen die Hände in den Nacken. Haben Sie einen Rucksack dabei, kann der Ihren Rücken schützen. In der Regel lässt der Bär von Ihnen ab oder schnuppert nur. Sie sollten auf jeden Fall in dieser Position bleiben, bis sich der Bär weit genug entfernt hat.

    Von Italien nach Südtirol

    Aber wo kommen die Bären eigentlich her? Die nächste Bärenpopulation befindet sich im norditalienischen Trentino. Gerade bei männlichen Jungtieren kommt es schon mal vor, dass sie weite Strecken für die Territoriumssuche zurücklegen. Und die können bis nach Bayern führen. Weitere Einzeltiere gibt es im Dreiländereck zwischen Slowenien, Italien und Österreich. Dass sich Bären in Bayern ansiedeln, wird momentan als eher unwahrscheinlich eingestuft, da eine Bärenpopulation nur sehr langsam wächst. Finden die Männchen hier kein geeignetes Weibchen, kehren sie zurück nach Italien.

    Spuren melden

    Wenn Sie einen Bären oder seine Spuren entdecken, können Sie sich an die Fachstelle "Große Beutegreifer" des LfU wenden.

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