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Künstlerische Darstellung des Asteroiden Oumuamua

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Asteroid Oumuamua – Abschied vom Interstellaren Gast

Es war ein kurzer Besuch. Am 19. Oktober wurde der rätselhafte Asteroid Oumuamua entdeckt – ein Gast aus einem anderen Sonnensystem. Schon wieder entschwindet er den Instrumenten der Astronomen. Trotzdem hat er nochmal ein paar Geheimnisse verraten.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Zuerst staunten die Astronomen über die extravagante Form von Oumuamua – er ist zehnmal so lang wie breit, ähnelt einer sich um sich selbst drehenden Zigarre. Wirklich gesehen hat ihn niemand, aber aus der Art und Weise, wie er das Licht der Sonne reflektiert, schließen Astronomen auf seine Gestalt.

"Erst seit kurzem haben wir Teleskope und Suchprogramme am Laufen, die so etwas erfassen können, es ist komplett einmalig." Dr. Alan Harris, DLR, Institut für Planetenforschung

Heute haben Astronomen aus Belfast nochmal neue Analysen veröffentlicht. Sie sagen: In seiner Struktur ähnelt der interstellare Gast Objekten aus unserem Sonnensystem. Hauptsächlich bestehe er wohl aus Eis, d.h. gefrorenem Wasser und Kohlendioxid. Drumherum schließe sich ein Mantel aus kohlenstoffhaltigem Material.

Schutz vor der Sonnenwärme

Dieser schützende Mantel könnte erklären, warum Oumuamua keinen Kometenschweif entwickelt hat, als er nah an der Sonne vorbeiflog, eine Schutzschicht, die die Sonneneinstrahlung abhält. Spekulationen, es könne sich um einen nicht-natürlichen Körper handeln – also ein Raumschiff – erteilen die Forscher eine Abfuhr.

Ende des interstellaren Besuchs

Jetzt müssen sich die Himmelsbeobachter von dem Gast aus fernen Welten wieder verabschieden, Oumuamua ist seit dem Wochenende außer Reichweite ihrer Teleskope. Es war ein kurzer Besuch, zeitweise raste der Brocken mit 87 km/sec durch unser Sonnensystem. Aber vielleicht war es nicht der letzte Gast.

"Es wird weitere Beispiele geben, wir müssen nur die richtigen Teleskope haben und zum richtigen Moment in die richtige Richtung schauen, dann werden wir bestimmt mehr von diesen Dingern finden." Dr. Alan Harris, DLR, Institut für Planetenforschung