Ramesh Balwani, der das operative Geschäft des gescheiterten Bluttest-Start-Ups Theranos geleitet hat, ist am Mittwoch von einem Bundesgericht in San Jose zu fast 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
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Weiteres Urteil im Theranos-Skandal: 13 Jahre Haft für Balwani (Archiv-Bild)

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Weiteres Urteil im Theranos-Skandal: 13 Jahre Haft für Balwani

Die Bluttests von Elizabeth Holmes' Startup Theranos sollten revolutionär sein, entpuppten sich aber als Betrug. Nun ist ihr auch ihr Geschäftspartner Ramesh Balwani von einem Bundesgericht in San José zu fast 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Im Theranos-Skandal um nicht funktionierende Bluttests ist der Ex-Freund und frühere Geschäftspartner von Firmengründerin Elizabeth Holmes zu knapp 13 Jahren Haft verurteilt worden. Dies sei die Strafe für den von Ramesh "Sunny" Balwani begangenen massiven Betrug an Patienten und Investoren, erklärte am Mittwoch (Ortszeit) US-Bundesrichter Edward Davila. Mit 155 Monaten Gefängnis erhielt Balwani eine höhere Haftstrafe als Holmes.

Gründerin Holmes war zu elf Jahren Haft verurteilt worden

Die charismatische Firmengründerin von Theranos war im vergangenen Monat zu elf Jahren Haft verurteilt worden; sie hat inzwischen Berufung eingelegt. Im separat geführten Prozess gegen Balwani hatte die Staatsanwaltschaft vor dem Bundesgericht in San José argumentiert, dass der 57-Jährige und die rund 20 Jahre jüngere Holmes Theranos gemeinsam geführt hätten. Sie waren demnach "bei allem Partner, einschließlich bei ihrem Verbrechen".

Holmes galt als charismatische Jungunternehmerin

Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests. Holmes wurde durch Theranos zur Milliardärin, jahrelang wurde die charismatische Jungunternehmerin als Tech-Pionierin gefeiert.

Holmes und Balwani waren auch privat liiert

Sie gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch. Später kam durch Recherchen der zu Murdochs Medienimperium gehörenden Zeitung "Wall Street Journal" aber heraus, dass ihre Bluttest-Geräte gar nicht funktionierten. Balwani war nicht nur die Nummer Zwei von Theranos, er und Holmes waren auch privat liiert.

Mit Informationen von afp und New York Times

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