Ein Streik muss nicht nur geplant werden. Er muss auch entsprechend der Regeln ablaufen. Dafür hat die IG Metall eine Arbeitskampfrichtlinie verabschiedet. Und die sieht seit zwei Jahren auch 24stündige Aktionen vor. Andere Gewerkschaften wenden die als Druckmittel schon länger an wie Verdi im öffentlichen Dienst oder die GdL bei der Bahn. Die IG Metall bisher nicht. Jetzt droht sie damit, sollte sich kommende Woche im Tarifkonflikt nichts bewegen. In ausgewählten Firmen könnte dann ein Tagesstreik stattfinden, wenn zuvor die Mitglieder in dem Betrieb mit Mehrheit zugestimmt haben.
IG Metall könnte Warnstreiks ausweiten
Die Folgen für die Arbeitgeber wären entsprechend höher - zumal fast alle „Just in Time“ produzieren, also kaum noch über größere Lager für Zulieferteile verfügen. Zudem verbietet das Gesetz seit letztem Jahr den Einsatz von Leiharbeitern auf bestreikten Arbeitsplätzen. In einer Woche will der Vorstand der IG Metall entscheiden, wie es im Tarifkonflikt nun weitergeht. Eine Möglichkeit wäre eben der Tagesstreik, wenn zuvor die Gespräche am Verhandlungstisch kommende Woche aus Gewerkschaftssicht nicht weiterkommen. Die Metallarbeitgeber warnen vor solchen Aktionen. Sie halten sie für einen Warnstreik als überzogen. Sie könnten die Arbeitsgericht anrufen. Die Lufthansa hat das in etlichen Tarifkonflikten schon getan – nicht immer erfolgreich.