Flugzeuge der Lufthansa stehen am Flughafen München
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Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zu dreitägigem Warnstreik auf

Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck – mit einem dreitägigen Ausstand ab Mittwoch. Fluggäste werden diesmal aber kaum von den Arbeitsniederlegungen betroffen sein.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Bei der Lufthansa wird ab heute erneut gestreikt: Bis Freitag seien die Beschäftigten einzelner Unternehmen des Konzerns zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Dienstagabend in Berlin mit. Die Auswirkungen auf den Flugbetrieb dürften aber nur gering sein.

Passagierflüge nicht betroffen

Die Arbeitsniederlegung in dem Tarifkonflikt betreffe Beschäftigte und Auszubildende der Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training, hieß es von Verdi. Beschäftigte der Lufthansa Technik Logistik und Lufthansa Technik Logistik Services würden sich je nach Standort zu unterschiedlichen Zeiten der Arbeitsniederlegung anschließen.

Passagierflüge sollen von dem Ausstand laut Verdi diesmal nicht betroffen sein. Daher sei das Ausmaß der Arbeitsniederlegung auch geringer, Ausfälle seien weder im Cargo- noch im Passagierbereich zu erwarten.   

Zuletzt hatte in der vergangenen Woche das Bodenpersonal für gut einen Tag gestreikt. Damals waren über tausend Lufthansa-Flüge deutschlandweit ausgefallen. Alleine rund 700 am größten Drehkreuz Frankfurt.

Verdi lehnt Lufthansa-Angebot ab

Verdi hat zuletzt ein neues Angebot der Lufthansa nach zweitägigen Tarifverhandlungen als unzureichend abgelehnt. Dieses hatte Lufthansa nach der jüngsten Warnstreikwelle des Bodenpersonals unterbreitet. "Wir haben erneut einen großen Schritt auf Verdi zu gemacht und ein neues, noch einmal verbessertes Angebot vorgelegt", hatte Personalvorstand Michael Niggemann kürzlich mitgeteilt. Demnach würde die erste von zwei geplanten Tabellenerhöhungen um 4 Prozent von Dezember 2024 auf März dieses Jahres vorgezogen. Zudem soll die Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro schneller ausgezahlt werden.

Verdi teilte nun mit, der Konzern habe sein Angebot im Kern lediglich an zwei Stellen verbessert: Die auch im neuen Angebot noch vorhandenen Nullmonate seien reduziert, und die nachhaltige Gehaltserhöhung sei um 0,5 Prozent verbessert worden. Gleichzeitig habe die Lufthansa die Laufzeit ihres Angebotes nochmals um drei Monate auf insgesamt 28 Monate verlängert. Die von Verdi aufgestellte Kernforderung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, werde auch in dem neuen Angebot bei mehr als doppelt so langer Laufzeit im Vergleich zur Forderung nicht erreicht, kritisierte die Gewerkschaft. Die bereits vereinbarte fünfte Verhandlungsrunde finde am 13. und 14. März statt.

  • Zum Artikel: "Flug wegen Streiks gestrichen: Welche Rechte haben Passagiere?"
  • Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Artikels hieß es, dass Hunderte Flüge ausfallen könnten. Laut Verdi ist das erwartete Ausmaß für Fluggäste jedoch gering. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.

    Mit Informationen von dpa und AFP

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