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Sozialer Aufstieg in Deutschland bleibt laut Studie die Ausnahme

In Deutschland ist es besonders schwer, sozial aufzusteigen. Das geht aus einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD hervor.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Sozialer Aufstieg ist laut einer Studie in Deutschland schwieriger geworden. In einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Analyse vergleichen Ökonomen der Industrieländer-Organisation OECD die soziale Mobilität in 30 Industrie- und Schwellenländern. In Deutschland kann es sechs Generationen dauern, bis die Nachkommen einer einkommensschwachen Familie das Durchschnittseinkommen erreichen, wie es in der Studie heißt. In Dänemark seien es nur zwei Generationen, in den übrigen skandinavischen Ländern drei Generationen. 

OECD warnt vor den Folgen

Die Autoren der Studie stellen wörtlich fest: "Die soziale Mobilität ist im OECD-Raum ins Stocken geraten." Dies könne schwerwiegende soziale, politische und wirtschaftliche Folgen haben. Und sie warnen: "Wenn es Menschen am unteren Ende der Einkommensverteilung nicht mehr nach oben schaffen können, kann dies schwerwiegende soziale, wirtschaftliche und politische Konsequenzen haben." Hinzu kommt laut der Studie, dass die Einkommensungleichheit seit den 1990er Jahren OECD-weit zugenommen hat.

Mehr Bildung gefordert

In den 30 betrachteten OECD-Staaten werde jedes dritte Kind, dessen Vater Geringverdiener ist, ebenfalls Geringverdiener. In Deutschland seien es sogar 42 Prozent. Bei den Gewinnern beschränkten sich die Aufstiegsmöglichkeiten hauptsächlich auf die nächsthöhere Einkommensgruppe, heißt es. Während für viele Menschen, die zwischen 1955 und 1975 geboren wurden und deren Eltern einen geringen formalen Bildungsstand hatten, noch ein hohes Maß an Einkommensmobilität eine Realität war, stagniere diese für die nach 1975 Geborenen.Um die sozialen Aufstiegschancen zu erhöhen, empfiehlt die OECD den Ländern, ihre Investitionen in Bildung zu erhöhen.