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Ryanair

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Ryanair streicht Flüge wegen Pilotenstreit

Ausgerechnet zur Ferienzeit sind bei Ryanair irische Piloten in Streik getreten - zum ersten Mal überhaupt im Heimatland des Billigfliegers. Sie verlangen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Etwa 100 der 350 irischen Piloten hatten für einen 24-stündigen Streik gestimmt. 

Ryanair kündigte an, 30 der 290 Flüge von Irland aus zu streichen

Den Piloten geht es vor allem um ein transparenteres Lohn-, Beförderungs- und Versetzungs-System. Die Gewerkschaft Forsa/Ialpa moniert, dass die Karrieren der Piloten stark vom Gutdünken der Vorgesetzten abhingen. Das Unternehmen verweist darauf, dass seine Piloten so gut entlohnt würden wie sonst nirgends im Billigflug-Sektor.

Eine Sprecherin der Gewerkschaft sagte, die Gespräche mit dem Arbeitgeber würden erst wieder aufgenommen, wenn sie auf Augenhöhe stattfänden und die Manager glaubhaft machten, dass sie es ernst meinten. Weitere Kampfmaßnahmen seien bis dahin nicht auszuschließen. Rund zwei Dutzend Piloten postierten sich als Streikposten nahe dem Flughafen Dublin. Ryanair bot Streikbrechern an, für Taxikosten oder Parkgebühren aufzukommen.

Rund 20.000 Stornierungen im vergangenen Herbst

Piloten- und Kabinenpersonal von Ryanair hatten sich erst im Herbst organisiert, nachdem die Fluggesellschaft von einer Serie von Stornierungen betroffen war. Im Dezember erkannte Ryanair die Arbeitnehmervertretung zum ersten Mal in seiner 32-jährigen Firmengeschichte an. In Deutschland und Portugal hat es bereits Arbeitskämpfe bei Ryanair gegeben. Das Kabinenpersonal hat für den Juli in vier Ländern Streiks angekündigt.

Ryanair ist mit rund 430 Flugzeugen, 130 Millionen Passagieren pro Jahr und mehr als 4.000 Piloten der größte Anbieter von innereuropäischen Flügen. Wichtige Basen in Deutschland sind unter anderem Berlin-Schönefeld, Frankfurt, Weeze und Hahn.