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O2-Hochhaus am Münchner Olympiastadion

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Roaming: Klage gegen Telefónica O2

Die Verbraucherzentralen haben wegen der Roaminggebühren Klage eingereicht gegen den Mobilfunkanbieter Telefónica O2. Kunden hatten sich beschwert, dass die Aufschläge fürs Telefonieren und Surfen im EU-Ausland nicht automatisch abgeschafft wurden.

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Drei Monate nach Inkrafttreten der neuen EU-Regelung, die eigentlich "den Start in die neue sorgenfreie Welt des Telefonierens und Surfens in der EU ohne Zusatzkosten" markieren sollte, gebe es noch immer Probleme damit, kritisierten die Verbraucherschützer. So müssten einige Nutzer des kundenstärksten Anbieters Telefónica O2 in bestimmten Tarifen die Umstellung per SMS selbst aktivieren. Das aber widerspreche der EU-Verordnung. Verbraucher würden in die Irre geführt. Mitte August habe der Verband deshalb bereits Klage vor dem Münchner Landgericht eingereicht, sagte eine Sprecherin.

Aufenthalte in der Schweiz problematisch

Telefónica wollte sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußern. Das Unternehmen verteidigte aber grundsätzlich sein Vorgehen: "Kein Kunde wird benachteiligt, der Wechsel ins neue EU-Roaming ist jederzeit kostenfrei möglich", beteuerte ein Firmensprecher. Einige Kunden hätten in der Vergangenheit individuelle Roaming-Lösungen gebucht, zum Beispiel das "EU Roaming Flat"-Paket. Diese Nutzer sollten nun selbst entscheiden können, ob ein Wechsel sinnvoll sei. Alle anderen seien automatisch umgestellt worden. Es könnte von Vorteil sein, den alten Tarif beizubehalten, wenn man sich beispielsweise häufig in der Schweiz aufhalte, wo die EU-Verordnung nicht gelte, ergänzte der Sprecher.

Bei Vodafone und Deutscher Telekom lief die Umstellung dagegen glatt und ohne Kritik. Beide Unternehmen hatten allerdings viele ihrer Tarife bereits Monate vor der Abschaffung der EU-weiten Extragebühren für das Roaming durch fremde Netze der neuen Regelung angepasst. "Bei uns hat es kaum Änderungen gegeben", betonte ein Telekom-Sprecher. Es seien zu Beginn Fragen in der Kundschaft aufgetaucht, die Umstellung sei aber ohne Probleme vollzogen worden und gut bei den Kunden angekommen, hieß es auch bei Vodafone.