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Janina Kugel

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Siemens-Personalchefin Kugel rechtfertigt Stellenabbau

Siemens-Personalchefin Kugel rechtfertigt Stellenabbau

Stellenabbau und Werksschließungen bei Siemens seien nötig – das wolle man aber so sozialverträglich wie möglich gestalten: Personalchefin Janina Kugel erläuterte die Pläne des Konzerns. Von Judith Dauwalter

Kugel war am Donnerstagabend zu Gast bei den Nürnberger Management-Gesprächen am Fachbereich Wirtschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Auf den Preisdruck und Nachfrage-Einbruch in den Konzernsparten Kraftwerk und industrielle Antriebe müsse man reagieren, so Kugel.

Der Stellenabbau ist Kugel zufolge nötig. Auch trotz eines erst kürzlich verkündeten Konzerngewinns von 6,2 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017.

Harte Kritik von der Gewerkschaft

Besonders die warf der Siemens-Leitung heute vor, die Betriebsvereinbarung aufzukündigen: "Radolfzell I" beinhaltet eine Standortgarantie und schließt betriebsbedingte Kündigungen aus. Wenn die konjunkturellen Rahmenbedingungen aber Werksschließungen und Stellenabbau erforderten, müsse man dies aber in Absprache mit den Arbeitnehmervertretern umsetzen, so Kugel.

"Wir haben kein Interesse an Kündigungen. Aber wenn wir nachhaltig das Geschäft in Deutschland halten und langfristig unseren Erfolg sichern wollen, müssen wir in so einer Situation schnell handeln." Janina Kugel, Siemens-Personalchefin

Für das betroffene Personal kündigte Kugel eine Reihe "freiwilliger Maßnahmen" wie Abfindungspakete oder Requalifizierung durch unter anderem Bewerbungstrainings an. Die genaue Umsetzung hänge aber von den Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern und den Reaktionen der Mitarbeiter ab.

"Natürlich würde ich auf solche Situationen gern verzichten. Aber das gehört zu den Aufgaben jeder Führungskraft. Und der Respekt erfordert, dass Sie mit den Beschäftigten in einen Dialog treten. Das wird von den Betroffenen erfahrungsgemäß auch geschätzt." Janina Kugel, Siemens-Personalchefin

Kugel stellte sich den Fragen der Veranstalter von den Nürnberger Nachrichten, von FAU-Professor Kai Ingo Voigt sowie einiger Zuhörer vor über 200 Studierenden und Interessierten. Darunter auch eine junge Siemens-Auszubildende aus Nürnberg, die kritisch nach den Zukunftsplänen der Konzernleitung in ihrem Arbeitsbereich "Process und Drives" fragte. Auch dieser ist von den Kürzungen betroffen. Weitere Themen der Veranstaltung waren zum Beispiel Frauen in Führungspositionen und der in Erlangen geplante Siemens-Campus.