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P&R-Pleite: Zehntausende Anleger bangen um ihr Geld

Nach der Insolvenz von mehreren Firmen der Container-Investmentgesellschaft P&R müssen zehntausende Anleger um ihr Geld bangen. Anleger-Vertreter Mattil spricht von einem Schneeballsystem. Von Wolfram Schrag

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Das Amtsgericht München bestellte heute Rechtsanwalt Michel Jaffé zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Das Unternehmen P&R aus Grünwald bei München hatte in den vergangenen Wochen bereits die Zahlungen an die Anleger eingestellt. Wie viele Anleger von der Insolvenz betroffen sind, ist noch nicht klar.

Bis zu 70.000 Anleger betroffen

Die Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters Michael Jaffé spricht von 51.000. Hingegen geht der Münchner Anwalt für Kapitalanlagerecht, Peter Mattil, davon aus, dass bis zu 70.000 um ihre Erträge bangen. Mattil selbst vertritt nach eigenen Angaben rund 2.000 von ihnen. Die Unternehmensgruppe P&R hat Anlegern rund 1,5 Millionen Container verkauft oder für eine gewisse Zeit vermietet. Im Gegenzug haben die Anleger Mietzahlungen der Reedereien erhalten. Zudem konnten sie erwarten, dass die Anlagefirma die Container am Ende wieder zurückkauft.

Defizitäres Geschäft

Wie Anleger-Vertreter Mattil dem Bayerischen Rundfunk sagte, habe P&R aber in den vergangenen Jahren mehr ausbezahlt als durch Vermietung und Verkauf eingenommen wurde. Seit mehreren Jahren sind die Frachtraten im weltweiten Containergeschäft rückläufig. P&R habe die Rendite nur durch neue Container-Verträge sichern können. Mattil spricht deshalb, so wörtlich, von einem Schneeballsystem.

Anleger müssen abwarten

Für die Anleger bleibt im Moment nichts anderes übrig als abzuwarten. Ein eigenhändiger Verkauf sei ausgeschlossen. Außerdem weist Insolvenzverwalter Jaffé darauf hin, dass die Container weiter Mieteinnahmen abwerfen.