Ein LKW vor einem Gebäude, auf dem das Schild "Dachser" zu lesen ist
Bildrechte: picture alliance / Wolfgang Filser

Der Kemptener Logistik-Riese Dachser musste Umsatzeinbruch von mehr als 12 Prozent verkraften. Grund dafür ist u.a. die schwache Konjunktur.

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Kemptener Logistik-Riese Dachser muss Umsatzeinbruch verkraften

Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche hat auch einem der Großen in der Logistikbranche eine spürbare Umsatzdelle beschwert. Dennoch: Die Aussichten sind so schlecht nicht.

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Das Kemptener Logistik-Unternehmen Dachser hat einen Umsatzrückgang von 12,5 Prozent zu verkraften auf insgesamt 7,1 Mrd. Euro. Als Grund nennt die Geschäftsleitung weltweite Überkapazitäten und die schwache Konjunktur. Aber nach den guten Zahlen der Vorjahre schaut das Unternehmen optimistisch auf die weitere Entwicklung.

Langfristig steigende Umsätze und Mitarbeiterzahlen

Dachser stehe heute deutlich besser da als vor der Corona-Krise. Im Zeitraum von 2019 bis 2023 seien die Umsätze um rund 25 Prozent gestiegen, heißt es. Der Rückgang vom vergangenen Jahr sei zu verkraften. Das zeigen auch die steigenden Mitarbeiterzahlen. Allein am Standort Kempten hat Dachser mittlerweile mehr als 2.000 Beschäftigte, bayernweit sind es fast 6.000.

Mangel an Fahrerinnen und Fahrern

Einen großen Engpass gibt vor allem bei Fahrerinnen und Fahrern, und das in der gesamten Branche. Deshalb bildet Dachser eigenen Angaben zufolge jedes Jahr 100 junge Menschen aus. Das Unternehmen sei einer "der größten Aus- und Weiterbildungsbetriebe für Berufskraftfahrer in Deutschland", so Dachser-CEO Burkhard Eling.

Digitalisierung und Klimaschutz

Investieren will Dachser weiter in die Digitalisierung und in den Klimaschutz. Derzeit seien bereits regelmäßig 60 batterieelektrische LKW im Nah- und Fernverkehr im Einsatz. Ein vollelektrischer LKW sei in der Anschaffung allerdings doppelt so teuer wie ein normaler LKW. Dachser kritisiert deshalb die Einstellung des Förderprogramms für klimaschonende Nutzfahrzeuge in Deutschland. Das sei "ein wirklicher Rückschritt", so Dachser-Chef Burkhard Eling. Die weitere Förderung wäre ein wichtiger Baustein gewesen, um die Transformation hin zu Null-Emissionsfahrzeugen im Güterverkehr anzuschieben. Kunden, die gezielt mit Elektro-Lkw beliefert werden wollen, müssten zudem mit höheren Frachtraten rechnen. Wie viel höher diese sein können, wollte Dachser nicht beziffern. Neben Elektrofahrzeugen hat das Unternehmen seit 2023 auch einen Wasserstoff-LKW im Einsatz. Sowie einen vollelektrischen Kühltrailer.

Verhaltener Ausblick für 2024

In diesem Jahr stellt sich das Familienunternehmen aus dem Allgäu auf ein nur leichtes Umsatzwachstum ein. Die schwachen Prognosen, insbesondere für Deutschland, dämpfen die Erwartungen. Der Weg aus der wirtschaftlichen Stagnation in Europa werde dauern, glaubt man auch bei Dachser.

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