Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtet, dass die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland auf 45,6 Millionen Personen gestiegen ist. Somit waren im 1. Quartal 2023 genau 1,0 Prozent mehr Menschen erwerbstätigt im Vergleich zum Vorjahresquartal.
"Trotz der Rezession wurde weiter Beschäftigung aufgebaut und knappes Personal gehalten." Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen"
Produktivität deutlich gesunken
Die Stundenproduktivität sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,0 Prozent. Schon zu Beginn des Ukrainekrieges war die Produktivität deutlich gesunken, Anfang 2023 ist sie noch einmal abgesackt. Nun drückt die Inflation auf den Konsum, denn die hohen Energiepreise lassen die Produktion sinken, erklären die IAB-Forscher.
Mehr Teilzeitbeschäftigte - weniger Überstunden
Die Teilzeitquote ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozentpunkte gestiegen und lag bei 38,8 Prozent. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten ist mit 2,1 Prozent deutlich stärker gestiegen als die der Vollzeitbeschäftigten mit 0,6 Prozent. Dies liegt auch an einem Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gastgewerbe oder dem Bereich Erziehung und Unterricht.
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Gegenüber dem Vorjahresquartal sind die bezahlten und unbezahlten Überstunden im 1. Quartal 2023 etwas zurückgegangen, um 0,2 beziehungsweise 0,3 Stunden. Im Durchschnitt waren es 3,2 bezahlte und 4,0 unbezahlte Überstunden je beschäftigten Arbeitnehmer im 1. Quartal 2023. Im Vergleich zum Vorjahresquartal mit -1,3 Stunden wurden von den Beschäftigten im 1. Quartal 2023 im Schnitt lediglich 0,8 Stunden Guthaben auf den Arbeitszeitkonten abgebaut.
Historischer Höchststand beim Krankenstand
Der Krankenstand lag im 1. Quartal 2023 mit einem neuen historischen Höchststand von 7,11 Prozent nochmal über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals von 6,36 Prozent. "Deutlich mehr Beschäftigte, Kurzarbeit weitgehend normalisiert – aber wegen des Rekordkrankenstands wird in Deutschland immer noch weniger gearbeitet als vor der Covid-19-Pandemie", so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen".
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