Über den Sinn und Unsinn von SUVs lässt sich herrlich streiten. Tatsache ist aber auch: Bei den Kunden sind sie sehr beliebt. Allerdings ist hier weniger die - meist nicht vorhandene - Geländetauglichkeit gefragt, sondern vielmehr der leichtere Einstieg, die höhere Sitzposition und die bessere Übersicht. Dazu kommt wohl auch, dass sie als sicherer gelten. Kein Wunder also, dass die Hersteller auf diesen Trend reagieren und immer mehr Modelle anbieten. Nun eben auch Lamborghini. Der Chef Stefano Domenicali erklärt:
"Der Wagen ist alltagstauglich. Man kann ihn auch auf Eis fahren oder im Sand. Für dieses Modell interessieren sich auch Frauen. Man kann mit Freunden und Familien unterwegs sein." Lamborghini Chef Stefano Domenicali
Wobei das wahrscheinlich nicht für alle Familien gilt. 650 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 300 Stundenkilometern. Der Urus wird von Lamborghini als Super-SUV bezeichnet. Und super ist wohl auch der Preis, der bei über 200.000 Euro losgeht. Die Kunden scheint das nicht zu schrecken. Nach wenigen Wochen gibt es bereits 2.000 Bestellungen und täglich werden es mehr, wie Domenicali stolz hinzufügt.
Ein Riesenschritt für Lamborghini
Für den Sportwagenhersteller ist der Urus ein Garant für ein weiteres starkes Wachstum. 2010 fertigten die Italiener 1.300 Fahrzeuge, 2010 waren es bereits 3.815. Mit dem neuen SUV soll die Produktion in diesem Jahr weiter anziehen auf rund 6.000 Fahrzeuge, wie der Chef der Marke Stefano Domenicalli erklärt:
"Wir müssen in der Lage sein, flexibel zu wachsen, aber wir müssen auch sicherstellen, dass wir exklusiv bleiben. Dies ist ein Bestandteil unserer Marke. Wir müssen also die Balance halten, zwischen dem sehr notwendigen Wachstum und der Exklusivität." Lamborghini Chef Stefano Domenicali
Lamborghini ist neben Bentley wohl die exklusivste Marke im VW-Konzern. Nach Meinung von Domenicali ist es für den Konzern wichtig, dass die einzelnen Marken eigenständig bleiben, auch wenn man Synergien nutzt. So stammen der Motor des SUV von Porsche und die Plattform vom Konzern, auf der werden auch andere SUVs gebaut, wie der Q7 von Audi. Natürlich wurde der Motor der Marke angepasst, wie es heißt:
"Wir sind sehr dankbar, dass wir 1998 von Audi übernommen wurden. Dadurch waren in der Lage die Struktur zu konsolidieren. Ohne VW hätten wir nicht tun können, was wir getan haben und was wir heute tun." Lamborghini Chef Stefano Domenicali
Anders als Porsche gibt es die SUVs von Lamborghini nur mit Benzinmotor. Eine Hybridversion ist auch in Planung.