Bildrechte: pa/dpa

Harley Davidson

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Harley-Davidson verlagert Produktion ins Ausland

Die Vergeltungszölle der EU auf US-Produkte zeigen erste Wirkung: Der Motorradhersteller Harley-Davidson reagiert mit der Verlagerung der Produktion für den europäischen Markt aus den USA ins Ausland.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Als Konsequenz aus den EU-Strafzöllen will der legendäre Motorradhersteller Harley-Davidson einen Teil seiner US-Produktion in andere Länder verlagern. Dies sei "die einzige tragfähige Option", um weiter ein überlebensfähiges Geschäft in Europa zu betreiben, erklärte die Firma. An welche Standorte die Produktion verlagert werden soll, teilte Harley-Davidson zunächst noch nicht mit. Die Auslagerung soll neun bis 18 Monate dauern.

Reaktion auf Aluminium- und Stahl-Zölle

Die EU hatte am vergangenen Freitag als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Aluminium und Stahl Gegenzölle auf eine Vielzahl von US-Produkten verhängt, darunter neben den Kult-Motorrädern von Harley-Davidson etwa auch Erdnussbutter, Jeans und Whiskey.

Viele der betroffenen Produkte stammen aus Regionen, in denen Trump eine starke Anhängerschaft hat. Harley-Davidson hat seinen Sitz im Mittelweststaat Wisconsin, wo Trump bei der Wahl 2016 überraschend gegen die Demokratin Hillary Clinton gewonnen hatte. Durch die neuen Aufschläge steigt der Zollsatz auf die Einfuhr von Harley-Davidson-Motorrädern in die EU auf 31 Prozent. Die Motorräder würden damit nach Angaben des Unternehmens um etwa 2.200 Dollar (1.880 Euro) teurer, sollten sie aus den USA geliefert werden. Europa ist für die Firma der zweitgrößte Markt nach den Vereinigten Staaten. 

Harley-Davidson will Preise zunächst nicht anheben

Um bis zur partiellen Verlagerung der Produktion deutliche Preisanstiege für die Kunden in der EU zu vermeiden, will Harley-Davidson die Zollaufschläge selber kompensieren und nicht auf die Verbraucher abwälzen. Dadurch entstehen dem Unternehmen nach eigenen Angaben zusätzliche Kosten in Höhe von 30 bis 45 Millionen Dollar für den Rest des laufenden Jahres und 90 bis 100 Millionen Dollar auf das ganze Jahr gerechnet.