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Börse: Staatsanwaltschaft hielt sich bei Wirecard zurück

Wirecard konnte fragwürdige Geschäfte offenbar relativ lange machen, ohne dass Ermittler eingegriffen haben. Wirecard-Papiere steigen - ebenso die großen Indizes am deutschen Aktienmarkt.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Im Fall Wirecard ist die Staatsanwaltschaft München innerhalb von zehn Jahren – bis zur Insolvenz des Zahlungsabwicklers - kaum aus eigenem Antrieb gegen die Firma aktiv geworden. Nur eines von 20 Ermittlungs- und Prüfverfahren, die in den Akten der Behörde zwischen 2010 und Anfang Juni 2020 verzeichnet sind, haben die Strafverfolger "von Amts wegen" geführt, wie aus einer Aufstellung des bayerischen Justizministeriums hervorgeht. Diese liegt der Nachrichtenagentur Reuters nach eigenen Angaben heute vor. Das Ministerium reagierte damit auf eine Anfrage der Grünen im Landtag.

Wirecard-Untersuchungsausschuss nimmt Arbeit auf

Im November 2017 waren die Staatsanwälte laut der Liste auf eigene Faust dem Verdacht der "Beihilfe zur unerlaubten Veranstaltung eines Glücksspiels" nachgegangen, nachdem ihr Transaktionen von Online-Casinos aufgefallen waren. Zu einem Ermittlungsverfahren kam es nicht. "Es ist frappierend, dass von der Staatsanwaltschaft wenige eigene Impulse ausgingen, obwohl eine Vielzahl von Informationen auch auf ihrem Tisch lagen", kritisiert der Landtagsabgeordnete Tim Pargent (Grüne) die einseitigen Ermittlungen. Heute hat der Wirecard-Untersuchungsausschuss im Bundestag seine Arbeit aufgenommen. Wirecard-Aktien steigen um 3 Prozent – auf rund 72 Cent. Der DAX steigt um 0,7 Prozent auf 13.017 Punkte. Und der Euro ist 1,17 61 Dollar wert.