BaFin-Chef Hufeld sieht seine Behörde weitestgehend frei von Verantwortung und Schuld. Das war seine Botschaft gestern vor dem Finanzausschuss des Bundestages. Heute werden sich der Bundestag und der bayerische Landtag in einer Aktuellen Stunde mit dem Wirecard-Skandal befassen. Auch die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat sich zu Wort gemeldet. Die Aktionärsschützer fordern den sofortigen Rauswurf von Wirecard aus dem DAX.
DSW: Index-Änderung im September zu spät
Der bisherige Verbleib im deutschen Leitindex tue dem DAX, der Börse und dem Standort Deutschland nicht gut, sagte der DSW-Hauptgeschäftsführer Tüngler in einem Zeitungsinterview. Andere Indizes wie der EuroStoxx hätten bereits gehandelt und Wirecard nach dem Insolvenzantrag verabschiedet. Auch im DAX sollten keine Unternehmen sein, die pleite seien oder betrogen hätten, so Tüngler. Die nächste Überprüfung der Zusammensetzung des Index steht im September an. Das sei aber zu spät. Die Deutsche Börse könne jetzt nicht an ihrem Regelwerk festhalten, sondern müsse reagieren, zum Schutz anderer Unternehmen und der Aktienkultur, so Tüngler.
Freundliche Vorgaben für den Start des DAX
Die asiatischen Börsen zeigen sich freundlich. In Shanghai steht ein Plus von 1,2 Prozent zu Buche, in Tokio von 0,2 Prozent. An den US-Börsen waren gestern vor allem Tech-Werte gefragt. Fortschritte bei der Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs haben dem Nasdaq ein Plus von einem Prozent beschert. Der Dow Jones verlor 0,3 Prozent. Der Euro steht bei 1, 12 64 Dollar.