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Straßenbahn in Augsburg

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Beginn der Tarifrunde im bayerischen Nahverkehr

Nicht alle Beschäftigten der bayerischen Kommunen profitieren vom jüngsten Abschluss im öffentlichen Dienst. Der Nahverkehr hat im Freistaat einen eigenen Tarifvertrag. Um das Gehaltsplus der rund 6.300 Mitarbeiter wird ab heute verhandelt.

Der Start in die Tarifrunde findet an zwei Tagen statt. Heute sitzen die Arbeitgeber der Gewerkschaft Verdi gegenüber. Am Freitag ist dann Auftakt mit der NAH- VG des Beamtenbundes. Auch in puncto Forderung unterscheiden sich beide Gewerkschaften. Verdi will 7 Prozent, mindestens aber 220 Euro mehr im Monat herausholen. Acht Prozent sind es bei der Nahverkehrsgewerkschaft – allerdings für 24 Monate.

Problem des "Generationswechsels"

Die Antwort der Arbeitgeber darauf: wir haben uns noch nicht positioniert, heißt es beim kommunalen Arbeitgeberverband. Das soll heute vor dem ersten Treffen am Verhandlungstisch geschehen. Die Gewerkschaften warnen schon einmal: bis 2030 müssen etwa die Hälfte der Bus- U-Bahn- oder Trambahnfahrer und -fahrinnen ersetzt werden, weil sie in Rente gehen. Wer gutes Personal suche, müsse es auch gut bezahlen. Schon heute haben gerade die Verkehrsbetriebe in den Ballungsräumen München und Nürnberg Probleme, neue Kräfte zu finden.

Höhere Einkommen aber könnten steigende Ticketpreise nach sich ziehen – was wiederum für Protest der Fahrgäste sorgt. Die könnten die Tarifrunde noch anders zu spüren bekommen: Anfang Juni endet die Friedenspflicht. Warnstreiks sind möglich und wahrscheinlich, droht die Gewerkschaft Verdi.