In eine tiefe Krise werden die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium die bayerische Wirtschaft nicht stürzen. Denn beide Bereiche machen gerade einmal jeweils 0,1 Prozent der Exporte aus. Dennoch warnt die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft vor einem Dominoeffekt, der das gesamte System des freien Welthandels in Frage stellt.
"Die Entscheidung der Trump-Administration ist ein Schlag gegen den freien Welthandel." , Bertram Brossardt, Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
USA ist Bayerns wichtigster Exportmarkt
Auch der Bayerische Industrie- und Handelskammertag weist darauf hin, dass Zölle den Marktzugang in den USA erschweren. So gingen im vergangenen Jahr 11,2 Prozent der bayerischen Exporte dorthin. Insgesamt waren es 21,5 Milliarden Euro, fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Firmen werden kalt erwischt
Diese positive Entwicklung ist nun gefährdet. Bisher waren Zollschranken für die Firmen nicht das Hauptthema, heißt es bei der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern. Diese Unternehmen würden jetzt wohl kalt erwischt.
"Jedes Signal für mehr Protektionismus im Welthandel ist schädlich für die bayerische Wirtschaft. Die bayerische Industrie erwirtschaftet mehr als die Hälfte ihrer Umsätze im Export." Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags.
Handwerk sieht Entwicklung gelassen - noch
Während die Industrie zittert, bleibt das Handwerk entspannt. Betroffen seien die Firmen dann, wenn Donald Trump seine Zölle auch auf andere Bereiche ausweite, wie die Autoindustrie, heißt es dort. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ruft die Donald Trump auf, die protektionistischen Tendenzen zu beenden. Man müsse die USA davon überzeugen, dass freier Handel allen zugute komme.
Amerikanische Wirtschaft profitiert von bayerischen Firmen
Bayerische Firmen beschäftigen in den USA 186.000 Menschen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von TwinEconomics im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Die Firmen tragen dabei rund 120 Milliarden Euro zum Produktionswert der US-Wirtschaft bei. So befindet zum Beispiel das weltweit größte Werk des Autobauers BMW im amerikanischen Spartanburg.