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Elstar-Äpfel in Lindauer Obstplantage

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Bauernverband: Apfelernte ist die kleinste seit 1991

Der Deutsche Bauernverband hat die schlechteste Apfelernte seit 1991 beklagt. Verbandspräsident Joachim Rukwied sagte dem BR, zahlreiche Betriebe könnten nicht einmal zehn Prozent ihrer normalen Ernte einfahren.

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Viele Obstbauern gerieten wegen der Frostschäden in finanzielle Schieflage und bräuchten Hilfestellung, sagte Rukwied. Finanzhilfen von Bund und Ländern seien enorm wichtig, um den Betroffenen eine Zukunftschance zu eröffnen. Konkret könnten zum Beispiel technische Ausrüstungen gegen Frostschäden - etwa Beregnungsanlagen - subventioniert werden.

"Wir halten es für sinnvoll, dass wir zukünftig die Möglichkeit anbieten, auch Obst gegen Frost sichern zu können. Das muss aber co-finanziert werden durch Bund und Länder, weil die Landwirte dies allein nicht leisten können." Joachim Rukwied auf Bayern 2

Den Schaden allein bei den Obstbauern bezifferte er mit über 400 Millionen Euro. In manchen Regionen seien Totalausfälle zu verzeichnen, bundesweit werde sich die Menge bei Äpfeln und Birnen gegenüber dem Vorjahr halbieren. Widriges Wetter mit Frühjahrsfrösten und sommerlichem Dauerregen seien die Ursache für die Ernteeinbußen in weiten Teilen Deutschlands. Hereinkommen dürften nun 44,5 Millionen Tonnen Getreide - und damit zwei Prozent weniger als im bereits enttäuschenden Vorjahr, wie Rukwied weiter in Berlin mitteilte.

Ernte heuer ein "Nervenspiel"

Der Bauernpräsident sagte, die Ernte sei vielerorts zu einem Nervenspiel geworden. Zeitweise seien völlig durchnässte Böden nicht befahrbar gewesen. Dabei hätten sich die Wetterbedingungen regional unterschiedlich niedergeschlagen. So fielen in Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein Erträge nach einem sehr schwachen Vorjahr deutlich besser aus. Landwirte im Westen und Südwesten mussten aber weitere Einbußen hinnehmen. Auch bei Raps erwartet der Bauernverband nun einen Mengenrückgang um sechs Prozent auf 4,3 Millionen Tonnen.

Preisentwicklung für Bauern günstig

Bei den Preisen, die Bauern erzielen können, sei die Entwicklung allerdings etwas besser. Für Brotweizen seien derzeit 153 Euro pro Tonne zu bekommen, nachdem es im Vorjahr nur 143 Euro gewesen seien.