Wirecard stellt einen Insolvenzantrag: Das habe der Vorstand beschlossen, so das Unternehmen aus Aschheim bei München in einer Ad-hoc-Mitteilung. Die Deutsche Börse hat den Handel mit der Wirecard-Aktie daraufhin ausgesetzt. Um 11:20 Uhr soll das Papier laut einem Sprecher der Börse wieder gehandelt werden können. Schon bevor der Handel ausgesetzt wurde, notierten Wirecard-Aktien wieder deutlich im Minus. Sie verloren 12,7 Prozent auf einen Wert von 10,74 Euro je Anteilsschein. Den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht München stelle Wirecard wegen "drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung", teilte der Zahlungsabwickler weiter mit. Es werde zudem geprüft, ob Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Wirecard-Gruppe gestellt werden müssten.
Papiere möglicher DAX-Aufsteiger gefragt
Es stellt sich nun immer mehr die Frage, ob sich Wirecard überhaupt noch im DAX halten kann – und wann die Aktie den Index möglicherweise den Index verlassen muss. Wirecard-Papiere sind überhaupt erst im September 2018 in den deutschen Leitindex aufgestiegen. Ihr Allzeithoch lag vor dem DAX-Aufstieg bei nahezu 200 Euro. Unter einigen Marktbeobachtern galt sie offenbar schon damals als „überkauft“. Als etwaige Wirecard-Nachfolger werden schon Kandidaten gehandelt - und zwar die im MDAX gelisteten Papiere von Symrise und Delivery Hero. Die Aktien des jeweiligen Unternehmens bewegen sich jeweils auf Rekordniveau etwa zwischen 94 und 100 Euro je Anteilsschein. Momentan steigen sie um bis zu 3,3 Prozent. Der DAX legt um 1 Prozent zu auf 12.215 Punkte nachdem er zeitweise schon unter der 12.000-Punkte-Marke notierte. Und der Euro ist 1,12 29 Dollar wert.