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Audi tauscht vier Vorstände aus

Wie auf einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats beschlossen wurde, werden die Posten für die Ressorts Finanzen, Vertrieb, Produktion und Personal neu besetzt. Die vier neuen Manager stammen alle aus dem VW-Konzern. Von Ralf Schmidberger

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Es soll alles besser werden bei Audi – mit vier neuen von insgesamt sieben Vorständen. Probleme gibt es genug. Da ist zu allererst die Dieselaffäre. Aber auch die Geschäfte laufen nicht mehr so gut. Konnten Daimler und BMW zuletzt neue Rekorde einfahren, ging es bei den Ingolstädtern zurück bei den Verkäufen. Auch bei der Elektromobilität sind die Konkurrenten schon weiter. Einige Manager im Mutterkonzern Volkswagen sorgen sich, dass der bislang ertragreichen Tochter ein gefährlicher Abstieg drohe. So mussten jetzt vier Vorstände ihren Hut nehmen.

Personalien im Überblick

Dabei ist es nun doch so gekommen, wie im Vorfeld gemutmaßt wurde. Als einziger unsicherer Kandidat galt Peter Kössler. Er leitete bislang die Audi-Tochter in Ungarn. Gleichzeitig saß er aber auch für die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat des Ingolstädter Konzerns. Wolfgang Porsche von den Eigentümerfamilien soll deshalb Kössler zunächst abgelehnt haben, war zu hören. Nun hat sich offenbar VW-Chef Michael Müller in seiner Funktion als Audi-Aufsichtsrats-Vorsitzender durchgesetzt. Porsche steht nach eigenen Worten hinter der heute getroffenen Entscheidung. Kössler wird nun neuer Produktionsvorstand. Auch für Personal, Vertrieb und Finanzen gibt es neue Leiter. Weiter im Amt bleibt Audi-Chef Rupert Stadler. Er muss um seinen Posten nicht fürchten. Konzernkreisen zufolge hat er die Rückendeckung der Familien Porsche und Piech.

Stadler - Audi-Chef auf Abruf ?

Die Staatsanwaltschaft prüft noch, ob er nicht doch stärker in die Dieselaffäre verstrickt ist. Stadler sei nur gehalten worden, um eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten. Viel dürfe er sich aber nicht mehr erlauben, heißt es in Konzernkreisen. So traf der ganze Unmut die vier ausgewechselten Vorstände. Ihnen wurde etwa angelastet, dass es in China Ärger mit den Händlern gab, dass es keinen Auslastungsplan für die Stammwerke in Deutschland gibt und dass die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind. Immerhin hat es der Audi-Aufsichtsrat geschafft, die Personalentscheidung vor der Frankfurter Automesse IAA (14. bis 24. September) zu treffen.