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Abgasaffäre: Weiterer Audi-Mitarbeiter festgenommen

Die Dieselaffäre bei Audi weitet sich aus: Ein Ex-Manager des Autokonzerns ist festgenommen worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft München. Nach BR-Informationen handelt es ich um Wolfgang Hatz, der die Motorenentwicklung geleitet hatte.

"Ich kann bestätigen, dass gestern im Rahmen der Audi-Ermittlungen zwei Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse und ein Haftbefehl vollzogen wurden", so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II. Der beschuldigte Audi-Mitarbeiter befindet sich seit heute in Untersuchungshaft. Nach weiteren Informationen des Bayerischen Rundfunks handelt es sich dabei um den ehemaligen Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz. Hatz trug Verantwortung in wichtigen Bereichen des VW-Konzerns: Von 2001 bis 2007 war er Chef der Motoren-Entwicklung der Audi AG. Im Jahr 2007 wurde er Leiter dieses Bereichs für den gesamten VW-Konzern, später war er Vorstand bei Porsche.

Nun fünf Beschuldigte bei Audi

Damit erhöhte sich auch die Zahl der Beschuldigten. Bisher hatte die Staatsanwaltschaft München in ihrem Verfahren wegen Betrugs und illegaler Werbung offenbar vier Mitarbeiter im Visier - unter ihnen befinden sich aber weder aktuelle noch ehemalige Vorstände der Audi AG, wie die Staatsanwaltschaft betonte. Nach der gestrigen Festnahme sitzen zwei Verdächtige in U-Haft.

Weitere Motorenentwickler seit Juli in U-Haft

Bereits seit drei Monaten ist der Audi-Motorentwickler P. wegen Betrugsverdachts und Fluchtgefahr in München hinter Gittern. Er war von 2006 bis 2015 einer der führenden Motorenentwickler des Unternehmens in Neckarsulm gewesen.

Die US-Justiz wirft P. vor, er habe "Audi-Mitarbeiter angewiesen, Software zu entwickeln und einzubauen, mit der die standardmäßigen US-Abgastests getäuscht werden". Audi hatte P. 2015 beurlaubt und ihm Anfang 2017 fristlos gekündigt. Seine Klage dagegen ist vor dem Arbeitsgericht Heilbronn anhängig.