Fest steht: Ein Sieg mit acht Toren Differenz würde sicher reichen. Doch schon ein 7:0-Erfolg gegen Costa Rica könnte zu wenig sein. Zwingende Voraussetzung, um das zweite Vorrunden-Aus bei einer WM nach 2018 zu vermeiden, sind drei einzufahrende Punkte. Gleichzeitig muss Spanien im Parallelspiel gegen Japan mindestens einen Punkt holen.
Wer soll diesen notwendigen Sieg bewerkstelligen?
Im Vorfeld sagte der Bundestrainer Flick nur: Es böten sich "viele Optionen", denn alle haben sich für das Spiel gegen die Mittelamerikaner fit gemeldet.
Warum ist das Spiel für Kapitän Neuer ein ganz besonderes?
Neuer hütet zum 19. Mal in einem WM-Spiel das Tor, das ist vor ihm noch keinem Schlussmann gelungen. Der 36-Jährige überflügelt damit Sepp Maier und den Brasilianer Claudio Taffarel.
Wird es ein Jubiläumsspiel für Sané?
Auch die Frage, ob Flick gegen Costa Rica den von ihm als "Unterschiedsspieler" geschätzten Sané auf den Platz schicken wird, bleibt unbeantwortet. Fest steht aber: Der Bayernspieler könnte zu seinem 50. Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft kommen. Damit zählt der Offensivspieler aber längst nicht zu den erfahrensten Akteuren der Nationalmannschaft. Angeführt wird jene Liste von Sanés bayrischen Teamkollegen Thomas Müller (120 Partien), Manuel Neuer (116) und Joshua Kimmich (73).
Steht Spanien-Held Niclas Füllkrug in der Startelf?
Erhofft wird das von vielen Experten. Flick bezeichnet den Bremer Torjäger lediglich "als Option". Der Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff wird da deutlicher. Man gehe davon aus, dass Costa Rica erstmal "ein, zwei Busse" hinten reinstellen werde. Da sei ein zentraler Stürmer immer gut, so der 54-Jährige.
Die Qualitäten von Füllkrug als "!Neuner" in der deutschen Nationalmannschaft sind auch dem zweimaligen Weltfußballer Robert Lewandowski nicht entgangen. "Wenn du Stürmer bist, musst du diesen Instinkt haben", sagte der frühere Angreifer von Rekordmeister Bayern München: "/«Ich habe schon gesehen, dass er auch in dieser Saison ein paar Tore geschossen hat."
Wie ist die Stimmung im deutschen Lager?
Optimistisch. "Druck verspüre ich überhaupt nicht. Ich bin von unserem Weg überzeugt", sagt Flick. Nach dem Fehlstart gegen Japan (1:2) ist der viermalige Weltmeister froh, vor dem letzten Spieltag überhaupt noch im Rennen zu sein. "Was uns ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist, dass wir Chancen haben, ins Achtelfinale zu kommen und der Fußballwelt dann zu zeigen, was in uns steckt", meint Thomas Müller.
Tritt Flick zurück, wenn das Achtelfinale verpasst wird?
Eher nein. "Ich habe Vertrag bis 2024 und freue mich auf die Heim-EM", sagt der 57-Jährige. Wie der DFB in diesem Fall entscheiden wird, ist aber unklar. Gleiches gilt für Oliver Bierhoff.
Worauf muss man sonst noch achten?
Die Schiedsrichterin. Die Französin Stephanie Frappart leitet als erste Frau ein Spiel bei einer Männer-WM. Die 38-Jährige pfiff als erste Frau bereits in der französischen Ligue 1, der Champions League und der WM-Qualifikation. "Ich bin der Meinung, sie hat es verdient aufgrund ihrer Leistung", sagt Flick und hat «100 Prozent Vertrauen» in die Fähigkeiten von Frappart.
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