dpatopbilder - 14.12.2023, Italien, Gröden: Ski alpin: Weltcup, Abfahrt, Herren: Thomas Dreßen aus Deutschland in Aktion. Foto: Gabriele Facciotti/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Ski Alpin Weltcup - Gröden

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Skifahrer Dreßen: Erfolgreicher Knie-Test auf der Saslong

Speed-Fahrer Thomas Dreßen verlangen die Rennen in Gröden alles ab. Der Mittenwalder trotzt am Freitag dem Rodeo auf der spektakulären Saslong-Strecke - und wird bester Deutscher im Super G.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Thomas Dreßen hat den berüchtigten "Kamelbuckel" auf der Saslong-Strecke im italienischen Gröden erneut erfolgreich getrotzt. Als 18. war der Alpin-Fahrer am Freitag bester Deutscher im eigentlich weniger geliebten Super G. Hinter seiner Form hatte vor den Rennen in Gröden noch ein großes Fragezeichen gestanden.

"Ich bin ein Athlet. Ich brauche Rennen, damit ich auch den letzten Speed noch finde", sagte der 30-Jährige. Bei der Abfahrt am Donnerstag, bei Dreßens erstem Rennen der Saison, fehlte eben dieser Speed noch. Der Mittenwalder landete auf Platz 41. "Fehler passieren. Wichtig ist nur, dass man den Fehler nicht ein zweites Mal macht", sagte der Speed-Fahrer.

Nach vielen Wintern voller gesundheitlicher Rückschläge fühle Dreßen sich körperlich fit. Die Knie und die Hüfte habe er im Griff. Nur die Sprünge machen dem Hahnenkamm-Abfahrtssieger von 2018 noch zu schaffen: Die Strecke inmitten der italienischen Dolomiten hat zwar nicht so viele Schlüsselstellen wie die Streif in Kitzbühel oder die Stelvio in Bormio, nichtsdestotrotz verlangt sie den Abfahrern technische Skills ab.

Rodeo auf "Kamelbuckel"

Vor allem die berühmten "Kamelbuckel", die aus drei Bodenwellen bestehen, sorgen regelmäßig dafür, dass die Fahrt zum Rodeo wird. Das ein oder andere Speed-Ass haben die Buckel schon abgeworfen. Im Dezember 2018 stürzte etwa der Schweizer Marc Gisin schwer, brach sich die Hüfte, mehrere Rippen und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Die Saslong ist keine Strecke, auf der man seine Knie testen sollte. Im Training hatte Dreßen beim Sprung über die berüchtigten "Kamelbuckel" das Gefühl, "mir fällt die Kniescheibe raus".

Dass dieses Jahr durch die Ersatz-Abfahrt für das abgesagte Rennen in Zermatt gleich drei Rennen in Gröden stattfinden, findet der Streif-Sieger von 2018 machbar. "Drei Rennen in Bormio wären drüber, das wäre auch gefährlich, weil es körperlich zu anstrengend wäre", die Saslong hingegen könne man drei Mal bezwingen.

"Gewinnen werde ich das Ganze nicht"

Einen Nachteil hätten lediglich die Allrounder wie der Schweizer Marco Odermatt, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde oder der Österreicher Marco Schwarz, weil deren Wettkampfkalender mit jedem Rennen anstrengender wird und die körperliche Belastung größer. Dreßen sagte dazu aber: "Man kann sich nicht nach den Allroundern richten". Man müsse bei den Speedrennen nach den Speed-Spezialisten und bei den Technik-Rennen nach den Technik-Spezialisten gehen.