Spieler des SSV Jahn Regensburg
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Relegation: Jahn Regensburg kann Historisches schaffen

Drittligist Jahn Regensburg hat den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga zwar verpasst, kann den Aufstieg über die Relegation gegen Wehen Wiesbaden aber nachholen. Es ist die dritte Relegation für den Jahn, der Historisches schaffen kann.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Als "Trostpreis" will Jahn-Trainer Joe Enochs die Relegation nicht verstanden wissen. Er sieht vielmehr die Chance, den Aufstieg doch noch zu schaffen. Im Duell mit Wehen Wiesbaden (Hinspiel am Freitag ab 20.30 in der Radioreportage) ist die Favoritenrolle schwer zu klären. Beide gehen mit gemischten Gefühlen in die Verlängerung der Saison.

Diawusie-Tod durchbricht Regensburger Erfolgsserie

Die Regensburger spielten eine Hinrunde wie aus dem Lehrbuch und stürmten an die Tabellenspitze. Nach dem plötzlichen Herztod ihres Mannschaftskollegen Agyemang Diawusie Ende November 2023 verlor die Mannschaft aber den Faden. Zwar gewannen die Oberpfälzer Spiel eins nach der Tragödie noch mit 3:2 gegen den SC Freiburg II, holten in den dann noch verbleibenden 21 Spielen aber nur noch fünf Siege. Zu wenig für einen Aufsteiger, der letztlich Ulm und Münster noch vorbeiziehen lassen musste. In der Rückrundentabelle landeten die Donaustädter auf dem drittletzten Rang (Platz 18) und waren damit nur unmerklich besser als die Absteiger aus Duisburg und Lübeck.

Am letzten Spieltag verloren sie durch eine 0:1-Niederlage gegen Saarbrücken das Fernduell mit den Münsteranern und verpassten den direkten Aufstieg. Vom Fernduell-Gegner gab es danach aber aufmunternde Worte: "Ich ziehe den Hut vor den Regensburgern. Die haben einen brutalen Schicksalsschlag erlitten in dieser Saison durch den Tod vom Agy und sind so eng zusammengerückt. Respekt vor dieser sportlichen Leistung", sagte Preußen-Kapitän Marc Lorenz und fügte hinzu: "Haut in den zwei Spielen alles raus und kommt mit in die zweite Liga. Wir möchten euch nächstes Jahr hier in Münster sehen."

Sportchef Beierlorzer will positiv bleiben

Aufmunternde Worte, die die Regensburger gut gebrauchen können, denn die Köpfe hingen bei den Regensburgern am Samstag. "Wir müssen uns ein bisschen am Riemen reißen die nächsten zwei Spiele (...), weil sonst steigen wir nicht auf", mahnte Routinier Benedikt Saller nach Abpfiff im BR24Sport-Interview.

Sportchef Achim Beierlorzer ist kein Freund davon, das Negative zu sehen. "Ich bin der absolut positive Typ", sagte er am Mittwoch am BR24Sport-Mikrofon. "Jetzt sind wir in der Relegation. Jetzt wissen wir, dass wir gegen den SSV Wehen Wiesbaden spielen. Ich freue mich riesig auf diese beiden Spiele, weil wir den sofortigen Wiederaufstieg aus eigener Kraft schaffen können."

Auch Wiesbaden zuletzt auf der Verliererstraße

Der Optimismus ist berechtigt, zumal auch Gegner Wehen Wiesbaden nicht mit dem besten Gefühl in die Relegation geht. Der Zweitligist hat eine noch katastrophalere Rückserie gespielt als der Jahn. In der Rückrundentabelle sind die Hessen Schlusslicht, holten aus den letzten zehn Spielen keinen einzigen Sieg mehr. Trainer Marcus Kauczinski wurde nach dem 3:5 gegen die SpVgg Greuther Fürth am 31. Spieltag entlassen. Sein Nachfolger Nils Döring blieb ohne Punkte.

Regensburg oder Wiesbaden, wer knackt den Rekord?

Beide Teams sind sehr erfahren und bestreiten ihre dritte Relegation. Wehen Wiesbaden stieg vor der Saison über die Relegation auf. Dieses Kunststück war ihnen bereits 2019 gelungen. Auch der Jahn kann auf zwei erfolgreiche Relegationen zurückblicken.

2012 stiegen die Oberpfälzer unter Trainer Markus Weinzierl in die 2. Bundesliga auf. Fünf Jahre später schickte das damals von Heiko Herrlich trainierte Team den TSV 1860 München in die Drittklassigkeit. Nach einem 1:1 im Hinspiel gewann der Jahn in der Münchner Arena mit 2:0.

Der Gewinner des Duells in diesem Jahr könnte also mit drei erfolgreich bestrittenen Relegationen einen neuen Rekord aufstellen.

Die Statistik spricht für den Drittligisten

Auch die Statistik macht den Regensburgern Mut. Seit der Einführung der Relegation 2009 setzte sich in 15 Duellen elfmal der Drittliga-Vertreter durch. Nur viermal konnte der Zweitligist die Klasse halten. Das gelang dem 1. FC Nürnberg 2020 gegen den FC Ingolstadt. 2015 hatten die Münchner Löwen Holstein Kiel besiegt.

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